Kalter Motor vs. hohe Drehzahlen

Chregu
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Kalter Motor vs. hohe Drehzahlen

Beitrag von Chregu »

Hallo zäme!


Bin nun seit gut 1000km mit meinem Ampera unterwegs, knapp ein drittel davon im RE-Modus.
Während mich das reine Elektrofahren voll und ganz überzeugt habe ich momentan noch etwas Mühe mit dem RE-Modus:

- einerseits finde ich den Verbrauch im reinen Benzin-Modus auf der Autobahn bei 90-100km/h mit 6l relativ hoch

- andererseits würde mich wunder nehmen, wie GM das Problem des kalten Motors gelöst hat:

Folgendes Szenario:
Mein Auto steht im Winter draussen, der Motorblock kühlt sich ab. Ich fahre auf der Autobahn und schalte in den Halten-Modus um. Was passiert? Der RE wird früher oder später einsetzen und mit grösster Wahrscheinlichkeit gleich in ein relativ hohes Drehzahlband gejagt.
Ich kann mir nicht vorstellen dass dies gesund ist für den Motor!?!
Oder wird der Motor irgendwie vorgewärmt mithilfe Kühlwasser oder die Drehzahl anhand der Temperatur gewählt?

Bei einem konventionellen Motor kann ich es ja halbwegs beeinflussen wie stark ich den Motor beanspruchen will, und meistens ist er ja schon warm wenn ich auf der Autobahn bin...

Gruess Chregu
EcoDrive
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Re: Kalter Motor vs. hohe Drehzahlen

Beitrag von EcoDrive »

Hallo Chregu

mickey4 hat hier eine sehr interessante Dok gepostet.
viewtopic.php?f=33&t=1744#p22071

Auszug
Verbrennungsmotor
Der Verbennungsmotor in einem Elektrofahrzeug
mit Reichweitenverlängerer muss
die mittlere elektrische Leistung abdecken.
Die gewünschte maximale Fahrgeschwindigkeit
und die dauerhaft darstellbare
Steigfähigkeit bestimmen diese notwendige
Leistung. Während der Architekturauslegung
in der Fahrzeugentwicklung
wurden verschiedene Motorenkonzepte
verglichen. Der Motor muss leicht, klein
und effizient sein und ein gutes NVH-Verhalten
aufweisen. Dieselmotoren haben
zwar einen hohen Wirkungsgrad, allerdings
treibt das Emissions- und das NVHVerhalten
zusätzlichen Systeminhalt und
damit Gewicht. Aufgeladene Motoren
erhöhen den Bauraumbedarf aufgrund
des Ladeluftkühlers. Die Wahl fiel deshalb
auf einen freisaugenden Ottomotor. Es
wurde der 1,4-l-Vierzylindermotor der
GM-Familie 0, Generation 3 [3] ausgewählt,
❿ und ⓫.
Das Begrenzen der Motordrehzahl verbessert
das NVH-Verhalten des Motors im
Fahrzeug; dies hat allerdings einen etwas
größeren Hubraum zur Folge. Der Motor
wird mit stöchiometrischem Gemisch und
einem Dreiwegekatalysator betrieben.
Der Start des Motors folgt einer Startprozedur,
bei der die Rohemissionen und der Gasdurchsatz
für ein schnelles Anspringen des
Katalysators optimiert wurden. Das ist
möglich, da das Fahrzeug rein elektrisch
angetrieben wird, während das Anlassen
erfolgt
. Plug-in-Hybridfahrzeuge, die für
Beschleunigungenauf das Drehmoment
des Verbrennungsmotors angewiesen
sind, können eine solche Startstrategie
nicht nutzen.
Der RE ist mit dieser Startprozedur sehr schnell voll einsatzfähig. Diese Startprozedur ist in Ansätzen an den Drehzahlen (DashDAQ) zu beobachten. Zwischenzeitlich nimmt er immer noch Leistung oder teilweise Leistung aus dem Akku. Ich habe mich aber noch nicht eingehend damit beschäftigt.

Ja der Momentanverbrauch wird seit der 'Geburt' des Forums heiss diskutiert. Es darf nicht vergessen werden, dass der Ampera über 1,7 To wiegt und der RE ein Ecotec mit 1,4L Hubraum ist.

Kein Autohersteller kann die physikalischen Gegebenheiten aushebeln.
Es darf auch nicht vergessen werden , dass das Konzept darauf beruht, dass der Durschnittseuropäer weniger als 60km am Tag fährt.
Der Gesamtverbrauch ist massgebend, nicht der aktuelle Verbrauch.

Auf einer meiner Passfahrten hat der RE steil bergauf sich auch 10L genemigt. Ein solcher Verbrauch ist bei jedem Auto mit diesem Gewicht so.

Der Durchschnitt des Tages lag aber dann bei 3.46L/100km. Nur das zählt.

Bei über 18'000km und fast 12 Monaten liegt der gesamte Benzinverbrauch heute bei 0,84 L/100km.

Grüsse
EcoDrive
Opel Ampera, 2012 seit 3.5.12.
Vollständige Datenerfassung seit 6.5.12
35504 km elektr. mit 12,88 kWh/100km ab Akku.
16,58 kWh ab geeichtem Zähler
1698 km RE-Betrieb 7,49 L/100km
Lebensd.Verbr. 0,52 L/100km (0,34 L/100km seit 6.5.12)
Stand 08.10.14
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Re: Kalter Motor vs. hohe Drehzahlen

Beitrag von martinsergio »

:shock: Also ich kenn keinen Benziner mit 150 PS der nur 6 Liter braucht :?
Chregu
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Re: Kalter Motor vs. hohe Drehzahlen

Beitrag von Chregu »

Naja, der Benzinverbrauch geht für mich insofern in Ordnung, da ich eh nur ca. 30% aller KM und 10% aller Fahrten im RE-Modus fahren werde.

Bin vorher einen 1.4TSI mit 160PS gefahren, Schnitt auf der AB 6.5 bei 120km/h... möglich wäre es schon, aber ihr habt vollkommen recht, wir reden von einem anderen Antriebskonzept!

Danke für den Link, EcoDrive, werde ich mir bei Gelegenheit zu Gemüte führen!

Ich dachte einfach Ampere-Spezifisch müsste es doch eine Lösung geben, den unterkühlten Motor bei Winter, -10° auf der Autobahn nicht gleich innerhalb von 1min auf 4000U/min konstant unter Last drehen zu lassen... Mein Motorenverständnis schreit "ungesund!"
sonixdan
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Re: Kalter Motor vs. hohe Drehzahlen

Beitrag von sonixdan »

Ganz egal, wie sehr der Benziner in meinem Ampera gequält wird, er läuft so wenig, dass er den Rest des Autos sowieso locker überlebt :D

Und wenn er mal läuft und einigermassen auf Temperatur ist, wird er im Vergleich zu einem normalen Automotor ja extrem geschohnt.
Kratus
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Re: Kalter Motor vs. hohe Drehzahlen

Beitrag von Kratus »

Auf der neue Energieflussanzeige im 2013 Modell, sieht man sehr gut, dass der Benziner zuerst mit geringe Drehzahl gestartet wird. Erst nach, ich schätze mal ca. 20 Sekunden, dreht er dann schneller.
Kratus.

Grüße aus dem Elsaß (Frankreich)
Ampera Modell 2013A.
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schneeflocke
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Re: Kalter Motor vs. hohe Drehzahlen

Beitrag von schneeflocke »

Der Motor im Ampera ist vielleicht etwas betagt und verglichen mit VW keine Rennsemmel, aber er ist langlebig, er hat keinen Turbo oder ähnliches das die Lebensdauer des Motors um ein vielfaches verkürzt.

ich konnte bisher nicht beobachten das der RE in einen hohen Drehzahlbereich gejagt wird. Alles völlig im normalen Bereich.


Glaube mir der Motor im Ampera ist Robuster als der im VW 1,4l TSi (womöglich noch die 160PS Version), die ist wenn's ganz dumm läuft nach 20.oookm im Eimer. Die Foren sind voll mit Steuerketten geschädigten.

Wir sind Laternenparker und kurzstrecken Fahrer (4km einfach), um den RE machten wir uns nie gedanken, ob der hält, der hält sicher.

Der Ampera ist ein E-Mobil mit RE, da sollte eigentlich der E-Modus im Vordergrund stehen.
LG
Der beste Weg, die Zukunft vorauszusagen, ist, sie zu gestalten.“
(Willy Brandt)

Ohne heute gäb‘s morgen kein gestern!


Ampera EPionier (05/2012; ...CU117...)
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Re: Kalter Motor vs. hohe Drehzahlen

Beitrag von VoltIhrAmpera? »

Ich habe das zuletzt mal auf der Schnellstraße bei 100kmh bergauf verfolgt...Nach Drücken der Hold-Taste, schaltete sich kaum hörbar nach ca 10Sek der RE ein, erst ca 30Sek später drehte er hoch, aber nicht so hoch, dass man Sorgenfalten bekommen müsste. Ich hab in dem Augenblich nur gedacht: Da haben sich die Ingenieure von Opel was schönes einfallen lassen. Der Motor wird ein wenig vorgewärmt, bevor er dann die Drehzahl steigert, um den Bedarf zu decken.

Wenn man den Boseklängen zu laut frönt, hört man diese Vorwärmphase gar nicht, da hier der RE sehr leise läuft.

Gruß Chris
Glücklicher Volt-Pilot seit Februar 2013

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Chregu
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Re: Kalter Motor vs. hohe Drehzahlen

Beitrag von Chregu »

VoltIhrAmpera? hat geschrieben:Wenn man den Boseklängen zu laut frönt, hört man diese Vorwärmphase gar nicht, da hier der RE sehr leise läuft.
Muss demfall wirklich mal aktiv zuhören :)

aber dass was ihr da erzählt tönt doch schon recht beruhigend! Danke allerseits für eure Antworten!
Konjoa
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Re: Kalter Motor vs. hohe Drehzahlen

Beitrag von Konjoa »

Kratus hat geschrieben:Auf der neue Energieflussanzeige im 2013 Modell, sieht man sehr gut, dass der Benziner zuerst mit geringe Drehzahl gestartet wird. Erst nach, ich schätze mal ca. 20 Sekunden, dreht er dann schneller.
Hallo Kratus kann man die neue Software auch auf ein 2011er aufspielen?
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