Ein paar Tage später trudelt eine Umfrage der GME Customer Care dazu ein.
Interessant:
Mein Auto ist ein "Opel Ampera 4 Dr Hatchback 6 Windows"
Steht jedenfalls so in der Mail, daß ich sowas haben würde.
Nachdem es am Ende auch ein freies Kommentarfeld gab, leider sehr begrenzt von der Anzahl der Zeichen, habe ich meine weiteren Anmerkungen in eine Text-Datei geklopft und die URL in das Feld geschrieben.
Etwas hinzufügen? Oh ja.
Da gibt es mehrere Punkte:
1. Die Steuergeräte-Update-Politik.
Opel schafft es mit diesen Updates, das Fahrzeug in einen schlechteren Zustand zu versetzen, sieht sich aber nicht in der Lage, den Ursprungszustand wieder herzustellen.
Ich soll das mit der Werkstatt ausmachen. Ja, was denn? Die Werkstatt spielt überhaupt keine Updates ein, die nicht von Opel autorisiert sind. Damit wird die Verantwortung dafür, daß das Fahrzeug wieder in den ursprünglichen Zustand mit den ehemals vorhandenen Funktionen kommt, auf den Kunden abgewälzt.
Ich frage mich, ob das Fahrzeug im aktuellen Zustand überhaupt zulassungsfähig wäre, weil der Verbrennungsmotor bei einer Vorklimatisierung trotz bestromten Ladekabels bei -4°C und niedriger anspringt. Dies hat Fahrzeug vor dem Update, von dem nicht einmal Opel weiß, welches das verursacht hat, nicht gemacht. Und angeblich weiß Opel noch nicht einmal, welche Updates so alles auf das Fahrzeug aufgespielt wurden - wenig glaubhaft angesichts der Tatsache, daß Opel sonst alles über das Fahrzeug weiß und die aufzuspielenden Updates anhand der Fahrgestellnummer vorgibt.
Nach dem bisher einzigen und auch erfolglosen Behebungsversuch ist noch nicht einmal sichergestellt, daß der Verbrenungsmotor im Fahrbetrieb erst bei -4°C und weniger anspringt, er könnte bereits bei +2°C anspringen.
Ich soll den nächsten Winter abwarten ... Nein, tut mir leid, das Problem hat gefälligst VOR dem nächsten Winter gelöst zu sein. Es kostet mich zum einen unnötig Geld, zum anderen Zeit - und für die Umwelt war die Überraschung über das Fehlen der Funktion auch nicht besonders gut.
Dazu kommt, daß die Antwortzeiten lang bis sehr lang sind.
Angeblich konnte kein Fahrzeugmdeoll (Baujahr) wie meines aufgetrieben werden. Auf den Vorschlag, daß ich nach Rüsselsheim komme, dann wäre ein entsprechendes Fahrzeug da, wurde leider nicht eingegangen.
Aktuell wird die "Schuld" auf die Mentalität der Entwickler jenseits des großen Teiches geschoben.
2. Die Garantie-Politik.
Schon als ich das Fahrzeug gekauft habe (als Vorführer, deutlich innerhalb der Garantiezeit), habe ich bemängelt, daß irgendwo in der Lenkradsäule merkwürdige Geräusche auftreten.
Die Mechaniker und Bearbeiter haben sich aber alle taub gestellt. Erst als der Schleifring im Lenkrad wirklich fürchterhafte Geräusche von sich gegeben hat - natürlich außerhalb der Garantiezeit - wurde dieser getauscht. 70% der Kosten mußte ich selbst tragen, obwohl der Mangel eindeutig vorher vorhanden war und auch vorher angezeigt wurde.
Das Spielchen geht weiter mit den Türöffnern für das KeylessEntry.
Erst war derjenige an der Tür hinten rechts defekt. Das war eindeutig und innerhalb der Garantiezeit, wurde auch anstandslos getauscht.
Nur kurze Zeit später, noch innerhalb der Garantiezeit, habe ich bemängelt, daß der Öffner an der Fahrertür auch nur noch sehr widerwillig funktioniert. Nach einer Waschstraßendurchfahrt oder nach Regen eher weniger bis gar nicht, bei Trockenheit etwas besser. Was sagte die Werkstatt dazu? Der stand hier den ganzen Tag (in den trockenen Räumen!), das hat problemlos funktioniert.
Inzwischen ist das Ding komplett defekt - und die Garantiezeit natürlich vorbei.
Beides sieht mir nach wissentlichem Abstreiten des Problems aus, es wird verzögert und verschleppt, bis die Garantiezeit vorbei ist - und dann darf der Kunde zahlen.
Dazu kommt, daß manch einer der Werkstattmitarbeiter vielleicht technisch über den Ampera Bescheid weiß, aber nicht von der Nutzung im Alltag.
Sonst wüßten diese, daß der Ampera ein grottenschlechtes Abblend- und Fernlicht hat und daß man die Scheinwerfer ein paar Ticks nach oben stellen muß, damit die Reflektoren der Straßenbegrenzungspfosten überhaupt angestrahlt werden. Verkehrszeichen bleiben auch mit dieser Maßnahme so gut wie unbeleuchtet.
Angesichts dieser Punkte werde ich zwar den Ampera fahren, bis er auseinanderfällt, aber den Kauf eines Ampera-e werde ich mir sehr wohl überlegen. Die Unsicherheit, daß das Fahrzeug kaputt-geupdatet wird, ist ziemlich hoch.
Bezüglich dessen, was derzeit auch über die Ladeleistungen, speziell im AC-Bereich, bekannt ist, ist für mich ein weitere Minuspunkt. 22kW AC-Ladeleistung sind ein Muß, die müssen zumindest als Option angeboten werden. Steht gar nur eine einphasige AC-Lademöglichkeit zur Verfügung, egal ob mit 3.7kW oder 7.4kW, denke ich über einen Kauf nicht einmal nach.
Ein reines Verbrennerfahrzeug kommt ohnehin nicht mehr in Frage.
Mit freundlichen Grüßen