Beleuchtung

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Martin
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Re: Beleuchtung

Beitrag von Martin »

Weißer Volt hat geschrieben:Hat jemand Erfahrungen mit Xenon bei dichtem Nebel. Habe gehört, dass es sehr blenden soll.

Gruß
Michael S.
Je höher die Farbtemperatur desto kurzwelliger ist das Licht.
Je kurzwelliger das Licht umso schlechter die Durchdringung von Nebel, Staub usw.
Daher das Nebelproblem mit xenon.
Bild Nicht mal fliegen ist schöner.
Ampera-Michel
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Re: Beleuchtung

Beitrag von Ampera-Michel »

Ich fahre Xenon und Nebelerfahrungen.
Auch dann ist das besser, als irgendein H-Licht.
Es wirkt "weißer" und damit auch für die Augen auf Dauer etwas anstrengender, aber an wie vielen Tagen im Jahr hat man wirklich dichten Nebel. Schneefall ist auch nicht sooo dolle, weil die Flocken halt auch heller beleuchtet werden. Damit treten sie stärker in den Vordergrund.
martinsergio
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Re: Beleuchtung

Beitrag von martinsergio »

Stromlos-michel hat geschrieben:Ich fahre Xenon und Nebelerfahrungen.
Auch dann ist das besser, als irgendein H-Licht.
Es wirkt "weißer" und damit auch für die Augen auf Dauer etwas anstrengender, aber an wie vielen Tagen im Jahr hat man wirklich dichten Nebel. Schneefall ist auch nicht sooo dolle, weil die Flocken halt auch heller beleuchtet werden. Damit treten sie stärker in den Vordergrund.
Eben, denn häufiger regnet es und da ist das Xenon Licht unschlagbar. 8-)
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agentsmith1612
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Re: Beleuchtung

Beitrag von agentsmith1612 »

Vielleicht für alle hier ein kleiner Exkurs in Bezug auf Licht und Beleuchtung, da ich mich da durch mein Studium ich sag jetzt mal sehr gut auskenne.

Farbpunkt bzw. Farbtemperatur:
Farbpunkte sind im Prinzip nur Koordinaten im CEE Diagramm (http://www.wisotop.de/illustration/2008 ... -Kurve.jpg). Damit kann eindeutig eine Farbe einer Substanz bzw. einer Lichtquelle zugeordnet werden. Wie liest man diese Diagramm? Wenn man beispielsweise eine weiße LED betrachtet, so bestehen diese meistens aus einem blaue emittierendem Halbleiter Chip und einem blau anregbaren gelb emittierendem Leuchtstoff. Man spannt dann zwischen blau (450 nm Wellenlänge) und gelb (550 nm Wellenlänge) eine Linie, wenn diese durch den weißen Mittelpunkt läuft kann man mit diesen beiden Komponenten weißes Licht erzeugen.

Die Farbtemperatur wurde eigentlich damals nur für Schwarzkörperstrahler definiert. Ein schwarzer Körper sendet bei Temperatur X die gemessene charakteristrische Strahlung aus. Beispiel: Ein Xenonbrenner mit 6500 K Farbtemperatur, strahlt die selbe Strahlung aus wie ein schwarzer Körper der 6500 K heiß ist.
Im CIE Diagramm ist dies durch die geschwungende Linie gezeigt.

Ein ganz wichtiger Aspekt ist aber bei der Wahrnehmung von Licht die Augenempfindlichtkeitskurve.
Bei jedem Lebewesen ist diese Kurve anders, für uns Menschen ist folgende Augenempfinglichkeitskurve vor zu finden:
http://lh6.ggpht.com/_Mb9nHNv0LjM/TGnD2 ... 20Norm.png

Dabei sind aber zwei verschiedene Fälle zu beachten, das photopische Sehen und das scotopischen Sehen. Ersteren tritt bei Helligkeit und weit geschlossener Pupille auf, zweiteren bei weit offener Pupille und sehr geringer Lichtintensität (bei Nacht).
Normalerweise weist unser Auge damit die größte Empfindlichkeit im grünen Bereich (Maximum bei 555 nm) auf, blau und rot sind ähnlich unempfindlich.
Bei Nacht verschiebt sich diese Kurve jedoch auf ein Maximum welches dann bei 507 nm liegt. Im blauen werden wir viel empfindlicher. Auch ein Grund weshalb wir Nachts mit "blaulicherem" Xenon-Licht besser sehen aber gleichzeitig auch stärker geblenden werden können als Tags über.

Ein Nachteil des "blaulichen" Lichtes hat Martin ja schon genannt. Die Streukraft ist abhängig von der Wellenlänge, blaues Licht wird stärker gestreucht bei niedrigen Wellenlängen. Damit blaues Licht stärker als rotes. Daher sieht man bei Nebel mit Xenons bzw. Xenonfernlicht herbelich weniger, als mit gelblicherem Halogenlicht.

Der größte Vorteil von Xenon bzw. LEDs ist eigentlich, dass wir eine sehr hohen Lichtstrom haben. Viel Licht auf kleiner Fläche. Daher nutzen wir dabei auch Linsen zur Verteilung des Lichtes und Aufgrund des hohen verfügbaren Lichtstroms kann man entweder auf gleiche Fläche mehr Licht bringen oder einfach mehr Fläche ausleuchten als im Vergleich zu Halogenlampen.
Bei Blendung hingegeben ist das auch wieder ein Nachteil, da man kurzzeitig einer sehr hohen Intensität ausgesetzt ist.

Falls noch Fragen sind, bin ich gerne bereit diese zu beantworten.
martinsergio
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Re: Beleuchtung

Beitrag von martinsergio »

o.O ganz schön kompliziert ;)

Aber wir haben gelernt, das wenn ich selber Xenon habe, mich andere Xenon Lampen nicht so blenden, da sich ja meine Pupille nicht so weit öffnet wie mit den Funseln die wir beim Ampera haben. Wenn ich mit dem Ampera Nachts fahre, strengt mich das nichts Sehen extrem an und wenn einer mit Xenon mir entgegen kommt bin ich für die kommenden 100 Meter völlig blind. Bin auch kein Brillenträger und sehe für meine 41 noch sehr gut 8-) :D
Ampera-Michel
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Re: Beleuchtung

Beitrag von Ampera-Michel »

martinsergio hat geschrieben:Eben, denn häufiger regnet es und da ist das Xenon Licht unschlagbar. 8-)
Habe ich mich vielleicht etwas "einseitig" ausgedrückt. :mrgreen:

Auf den Punkt (den jeder Xenon-Kenner auch kennen sollte):

Im Vergleich zu gut eingestellten Xenons ist das Ampera Licht leider ... ich würde jetzt fast scheiXe schreiben wollen, weiß mich aber verbal zu benehmen. ;) :mrgreen: :lol:
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agentsmith1612
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Re: Beleuchtung

Beitrag von agentsmith1612 »

martinsergio hat geschrieben:o.O ganz schön kompliziert ;)

Aber wir haben gelernt, das wenn ich selber Xenon habe, mich andere Xenon Lampen nicht so blenden, da sich ja meine Pupille nicht so weit öffnet wie mit den Funseln die wir beim Ampera haben. Wenn ich mit dem Ampera Nachts fahre, strengt mich das nichts Sehen extrem an und wenn einer mit Xenon mir entgegen kommt bin ich für die kommenden 100 Meter völlig blind. Bin auch kein Brillenträger und sehe für meine 41 noch sehr gut 8-) :D
Damit hast du Recht, denn je funzeliger das eigene Licht je stärker sind die Pupillen geweitet, kommt nur etwas sehr Intensives blendet es umso mehr.
Ampera-Michel
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Re: Beleuchtung

Beitrag von Ampera-Michel »

Vielleicht sollte ich dann mal einige Monate nachts mit Sonnenbrille in Kombi mit den Xenons fahren, um das Ampera Licht irgendwann toll zu finden. ;)
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Markus Dippold
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Re: Beleuchtung

Beitrag von Markus Dippold »

Wir sind gestern Nacht im dichten Nebel über Landstraßen nach Hause gefahren (Bayreuth => Forchheim).
(BTW: Konnte im "ZENTRUM" nachladen, der Strom hat auf den Kilometer genau - 101km, und es mußte im Auto auch kuschelig sein - hin und zurück gereicht - und das in der Berglandschaft mit z.T. 25%igen Steigungen.)

Was fällt an der Beleuchtung auf (zumindest bei meinem Ampera), was man im Nebel sehr gut sehen konnte?
  • Das Abblendlicht ist eigentlich viel zu tief. Sicher, die Höheneinstellung ist schon ganz oben, aber am Straßenrand stehende Wegweiser (gar nicht lesbar) oder Schilder mit Geschwindigkeitsbegrenzungen (Beschriftung so lala erkennbar) werden nicht angeleuchtet.
  • Andererseits (gesehen, wo es mal weniger Nebel gab): Kommt man über einen kleinen Hügel und die Straße ist gerade, so kann man an den Rückstrahlern der Straßenbegrenzungspfosten sehen, daß auch das Abblendlicht durchaus über 400m weit strahlt.
  • Am Straßenrand stehende Schilder werden nur mit dem Fernlicht angestrahlt.
  • Der Hauptkegel vom linken Fernlicht strahlt in den Nachthimmel. Keine Ahnung, ob das normal ist. Ich hätte gesagt: Zu weit nach oben, zu weit nach rechts.
    Das rechte Fernlicht war sichtbar niedriger.
  • Das Fernlicht macht die Ausleuchtung mitnichten heller. Es leuchtet nur weiter, die "Oberkante" vom Licht ist höher, so daß eben auch die Schilder am Straßenrand angeleuchtet werden.
Und es ist mir wieder passiert: Vergessen, das Fernlicht auszuschalten (weil der Unterschied zwischen Abblend- und Fernlicht einfach nicht so groß ist).
"Beschwerden" von Entgegenkommern? Absolut keine.

Gruß
Markus
Bild- Opel Ampera ePionier, lithiumweiß, Modelljahr 2012
Besitz und Datenerfassung seit 13.12.2012
Kilometerstand: 204426km
164466km elektrisch, 16.14kWh/100km ab Akku
31143km RE-Betrieb, 6.05l/100km
LDV 1.2l, persönlicher LDV 0.98l

Stand 31.03.2024

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Martin
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Re: Beleuchtung

Beitrag von Martin »

Kalchi hat geschrieben:Hallo Martin,
Die Ausleuchtung weiter vorne muss sowieso das Fernlicht bewerkstelligen. Martin, ich wäre dir sehr dankbar, wenn du bitte bei nasser Fahrbahn bei Gelegenheit auch noch ein Bild machen und hier einstellen würdest.
Das Fernlicht mit diesen LED ist nicht der Rede wert... Leider.
Sobald meine Amilampen da sind und es noch nicht geschneit haben sollte, mache ich mal mit nem Kumpel eine Fotosession (Professionelle Kamera)...

Je ein Foto mit Ablendlicht und eins mit Fernlicht, alles in einer Nacht von der gleichen Position aus (mit Stativ)
Die Weißabgleiche versuchen wir so einzustellen, das die Bilder so aussehen wie es unser Auge tut.

2x mit Original Leuchtmittel (Abblendlicht 5-/ Fernlicht 3-)
2x mit LED Leuchtmittel (Abblendlicht 2 / Fernlicht 5 )
2x mit HIR2 aus Amerika (beides noch unbekannt, sollte es wie Nightbreaker sein dann beides 2)

Also eine Session mit 6 Bildern, ich hoffe es regnet nicht da wir sonst nass werden :D

Danach sollte sich jeder ein objektives Bild machen können.
Dauert aber noch, habe den langsamsten Versand aus USA gewählt (Kosten), sollte es die Birne sein...
Dann könnte ich ja eine Sammelbestellung machen und an euch weiter versenden (Allerdings könnte Zoll hinzu kommen).

PS: in die HIR2 aus USA setze ich große Hoffnung, diese haben eine etwas höhere Farbtemperatur als die OSRAM Nightbreaker Unlimited. Und diese OSRAM machen für Halogen ein wirklich excelentes Licht. 8-)
Habe dies in unserem Megane verbaut.
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