Interview - Fraunhofer-Präsident glaubt an Elektromobilität

... allgemeine Themen rund um das elektrische Fahren, Energieversorgungsideen usw.
EcoDrive
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Re: Interview - Fraunhofer-Präsident glaubt an Elektromobili

Beitrag von EcoDrive »

huschelmonk hat geschrieben:...Siehe dir die Windkraftwerke in der Nordsee an, der Strom kann gar nicht in die südlichen Ballungsgebiete geliefert werden, weil die Kabel fehlen.

Hallo Hunfried

Ich stelle mal die ketzerische Frage, fehlen diese Kabel wirklich?

In diesen Minuten leisten die deutschen PV-Anlagen 19.2GW
Um 12.15 Uhr waren es 21.2 GW.
http://www.sma.de/unternehmen/pv-leistu ... hland.html

Die Stromlast im Höchstspannungsnetz durch die Schweiz beträgt derzeit 9134 MW. Davon kommen 3148 MW aus Deutschland, 1435 aus Österreich und 1083 MW aus Frankreich. Exportiert werden in diesen Minuten 'nur' 3469 MW nach Italien. Der Nettoimport wir wohl in Speicherkraftwerken und für die Grundlast verbraucht. Und zum Wasser sparen für die Spitzenzeiten 17-20 Uhr, da lässt sich der Strom dann teuerer verkaufen.
http://swissgrid.ch/swissgrid/de/home.html

Grüsse
EcoDrive
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Joe
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Re: Interview - Fraunhofer-Präsident glaubt an Elektromobili

Beitrag von Joe »

Nun ja die Kabel gehen ja nicht zu mal "meinem" Stromversorger.

Bei uns in der Region (Aachen) kommt fast eh alles aus Weisweiler (RWE-Braunkohle), egal wo ich einkaufe.

Grünstrom macht allenfalls in einer Gesamtbilanzbetrachtung Sinn, nicht aber lokal. AUs der Steckdose kommt (fast) immer Graustrom - sofern man nicht wirklich reiner Eigenversorger ist.
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Markus I.
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Re: Interview - Fraunhofer-Präsident glaubt an Elektromobili

Beitrag von Markus I. »

Joe hat geschrieben:Nun ja die Kabel gehen ja nicht zu mal "meinem" Stromversorger.

Bei uns in der Region (Aachen) kommt fast eh alles aus Weisweiler (RWE-Braunkohle), egal wo ich einkaufe.

Grünstrom macht allenfalls in einer Gesamtbilanzbetrachtung Sinn, nicht aber lokal. AUs der Steckdose kommt (fast) immer Graustrom - sofern man nicht wirklich reiner Eigenversorger ist.
Klar, rein physisch wird man nur bei einer eigenen Anlage die Stromherkunft beeinflussen können. Wenn du aber bei einem "echten" Ökostromanbieter anheuerst, der kein Feigenblatt-Ableger eines Atom- oder Kohlekonzerns ist, dann kannst du zumindest dafür sorgen, dass Weisweiler weniger Gewinn macht. Wenn das viele machen, dann bewirkt's was...

Du kennst ja sicher die umfassende Diskussion, die wir in der Anfangszeit des Forums hierzu geführt haben: http://opel-ampera-forum.de/viewtopic.php?f=25&t=31

Grüße!

Markus
Joachim
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Re: Interview - Fraunhofer-Präsident glaubt an Elektromobili

Beitrag von Joachim »

Markus Dippold hat geschrieben:Ich bezweifle, daß beim Polo die CO₂-Emission bei der Benzinherstellung berücksichtigt ist.
Das zu bezweifeln ist dein gutes Recht. ;)

Hab's aber mitberechnet:
Polo ohne: 87 g/km (Werksangabe).
Well-to-Wheels-Berechnung hier: http://www2.daimler.com/sustainability/ ... index.html

Zur Opel-Angabe von 27 g/km: da sind die ersten ~80 km mit 0 g/km (Ökostrom) und die restlichen ~20 km mit Benzin gefahren.

Meine Berechnung ist bei rein elektrischer Fahrt (damit kommt man natürlich keine 100 km weit): 16,9 kWh/100 km. Aktueller Strommix: ~ 550 g/kWh.
Joachim
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Re: Interview - Fraunhofer-Präsident glaubt an Elektromobili

Beitrag von Joachim »

EcoDrive hat geschrieben:… Durch die neuen energieintensiven Techniken und deren immer höheren Anteils an der Gesamtölförderung dürfte die Vorgeschichte bis zur Zapfsäule schon in diesen Jahren bei nahe 25% und bald darüber liegen. …
Spricht ja dann noch mehr fürs E-Auto und gegen die These, ein 3-Liter Auto hätte die gleiche CO₂-Emission (s. die ersten 3 Beiträge).
Ich denke, die Schere geht auch immer weiter auseinander: während die CO₂-Emission des Strommixes dank steigendem regenerativen Anteil immer weiter runtergeht, braucht die Erdölförderung immer mehr Energie (CO₂-Emission steigt), um die letzten Tropfen Öl zu fördern.

Aber, wie gesagt, beim E-Auto muss man fairerweise die Emission der Batterieherstellung berücksichtigen, was ich nicht getan habe.
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agentsmith1612
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Re: Interview - Fraunhofer-Präsident glaubt an Elektromobili

Beitrag von agentsmith1612 »

Joachim hat geschrieben: Aber, wie gesagt, beim E-Auto muss man fairerweise die Emission der Batterieherstellung berücksichtigen, was ich nicht getan habe.
Dann musst man aber auch die kompletten Emissionen die zur Erzgewinnung und Metallherstellung und dessen Energie die benötigt wird berücksichtigen. Schließlich hat ein Verbrenner mehr Metall verbaut wenn ich da an den ganzen Motor, Getriebe, Auspuff denke. (Meine Schätzung) Auch muss man die Edelmetall und Seltenen Erden die im Katalysator stecken berücksichtigen.

Egal bei welchem Produkt es ist eigentlich unmöglich alle Emissionen und Energiebedürfnisse von jedem Produkt vom den Startrohstoffen bis hin zur Entsorgung zu kalkulieren. Dafür sind zu viele Schritte dazwischen und vor allem am Ende zu viel Annahmen zu treffen.
Wissen wir was mit dem Plastik aus dem Auto ist wenn es entsorgt wird ? Erst recht wissen wir nicht was damit ist wenn es einfach auf eine Deponie gebracht wird und in 10 Jahren ?
huschelmonk
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Re: Interview - Fraunhofer-Präsident glaubt an Elektromobili

Beitrag von huschelmonk »

... und was ist wenn bei der Batterieherstellung schon Strom aus Wind- und Solaranlagen verwendet wird.
Verschiebt sich der Strom-Mix nicht stetig in Richtung erneuerbarer Energie.

Ich bin zwar der Meinung das die ganzen Co²-Berechnungen "humbuck" sind, glaube aber auch daran das
der Betrieb eines Autos mit Strom die sauberste und umweltverträglichste ist.
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EcoDrive
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Re: Interview - Fraunhofer-Präsident glaubt an Elektromobili

Beitrag von EcoDrive »

Ja Joachim, die Herstellung eines Akku und die Vorgeschichte der Herstellung von Treibstoff müssen berücksichtigt werden.
Die ETH Studie, die ich hier http://opel-ampera-forum.de/viewtopic.p ... eth#p18399 erwähnt habe macht das. Inkl. Berücksichtigung Schweizererischer / Europäischer Strommix bzw, kanadischem Sandöl. usw

Das Problem mit dem Vergleich eines 3L -Autos ist der, dass ein Autokäufer nur aus seiner Sicht der finanziellen Möglichkeiten an den Autokauf herangeht. ZB. also bis jetzt hat er eine Karre gefahren, die 6L braucht, dann kann er doch einen SUV fahren, der 5,9L braucht......
Ohne gesetzliche Vorgaben wirds nie was mit einem 3 L-Auto.
Deshalb ist ein Vergleich einer künftigen technischen Möglichkeit, die politisch eh nicht umgesetzt wird, mit der möglichen Elektromobilität von heute, nicht viel Wert.

Beim Heizöl ist das über einen langen Zeitraum zu beobachten. Vor 30-40 Jahren wurde fast doppelt soviel Heizöl pro m3 gebraucht wie heute, Die Wärmeisolation hat viel dazu beigetragen den Verbrauch zu senken. Trotzdem wird heute mehr Heizöl verbraucht als früher. Warum.... weil der Mensch menschlich reagiert. Heute liegt die Wohnfläche je Einwohner deutlich höher als vor 30-40 Jahren. Wieder nix mit realer Einsparung.

Grüsse
EcoDrive
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16,58 kWh ab geeichtem Zähler
1698 km RE-Betrieb 7,49 L/100km
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agentsmith1612
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Re: Interview - Fraunhofer-Präsident glaubt an Elektromobili

Beitrag von agentsmith1612 »

EcoDrive hat geschrieben: Beim Heizöl ist das über einen langen Zeitraum zu beobachten. Vor 30-40 Jahren wurde fast doppelt soviel Heizöl pro m3 gebraucht wie heute, Die Wärmeisolation hat viel dazu beigetragen den Verbrauch zu senken. Trotzdem wird heute mehr Heizöl verbraucht als früher. Warum.... weil der Mensch menschlich reagiert. Heute liegt die Wohnfläche je Einwohner deutlich höher als vor 30-40 Jahren. Wieder nix mit realer Einsparung.
Naja ob das alles durch Technik oder Isolation eingespart wurde ist auch nicht bewiesen. Ich kenne so viele Leute die aus Kostengründen die Heizung so runterstellen das man friert, spart viel ist aber weder komfortabel noch gesund.
Statt mal in eine neue Anlage und Dämmung zu investieren. Kalte Räume sind schneller gemacht mit weniger Arbeit, der Effekt denken manche ist das selbe. Dass aber das Mauerwerk und das ganze Haus/Wohnung Schaden nimmt durch Schimmerl beispielsweise wird nicht berücksichtig.

Das was also eingespart wird, muss Jahre später durch Sanierung wieder ausgegeben werden.
Man spart nur wenn man es technisch richtig macht und die neuen Möglichkeiten nutzt.

War jetzt bisschen OT und spricht nicht für die Allgemeinheit aber ich kenne halt Leute die das genau so machen und kann durchaus annehmen, dass es genug Leute gibt die das auch so praktizieren.
Joachim
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Re: Interview - Fraunhofer-Präsident glaubt an Elektromobili

Beitrag von Joachim »

Agent, ist ja klar, dass die Leute bei den Heizkosten sparen müssen: man steckt ja alles Geld ins Auto (SUVs, Porsches, Amperas, …). :P

So, jetzt sind wir wieder zurück bei den Autos …
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