Erbarmungslose Abrechnung mit den Verbrennungsmotoren

... allgemeine Themen rund um das elektrische Fahren, Energieversorgungsideen usw.
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Ampera-Fan
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Re: Erbarmungslose Abrechnung mit den Verbrennungsmotoren

Beitrag von Ampera-Fan »

agentsmith1612 hat geschrieben: Wir haben ja dieses Jahr gesehen wie die EEG Umlage dadurch gestiegen ist.
Die Umlage ist aber nicht wegen der Einspeisevergütung so stark angestiegen, sondern wegen vieler anderer Effekte, wie Joachim schon richtig bemerkt hat. Ausführliche Infos findet ihr hier: http://de.wikipedia.org/wiki/Erneuerbar ... ien-Gesetz
besonders wichtig der Abschnitt: Direkte Kosten der EEG-Umlage (Differenzkosten)
Bild
ePionier seit 17.11.2010, Ampera-Besitzer seit 19.10.2012 (MJ2013 DU103xxx)
Gesamtverbrauch (Strom plus Benzin) für 93266 km: ca. 22,2 kWh/100km,
Anteil elektrisch/fossil (83,3%/16,7%) - 73655 km mit 12195 kWh=16,6 kWh/100km ab Steckdose - 19184 km mit 1053 ltr.=5,5 ltr./100km, Lebensdauerverbrauch=1,13 ltr./100km (Stand:31.10.2023)
übrigens: der (bezahlte) Strom kommt von EWS (1g CO²/kWh), physikalisch aber oft von der PV-Anlage
atomroflman
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Re: Erbarmungslose Abrechnung mit den Verbrennungsmotoren

Beitrag von atomroflman »

Joachim hat geschrieben:P.S.: Punkt 1 laut Frau Prof. Dr. Claudia Kemfert in „Kampf um Strom“. Sehr empfehlenswertes Buch zum Thema.
Bestimmt interessant => bestellt :D
Ich brauch kein Gaspedal, ich habe ein Potentiometer... :)
RobbertPatrison
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Re: Erbarmungslose Abrechnung mit den Verbrennungsmotoren

Beitrag von RobbertPatrison »

Ampera-Fan hat geschrieben:Ausführliche Infos findet ihr hier: http://de.wikipedia.org/wiki/Erneuerbar ... ien-Gesetz
besonders wichtig der Abschnitt: Direkte Kosten der EEG-Umlage (Differenzkosten)
Ai! ist das kompliziert!. Also ich verstehe dass Deutschland PV-Anlagen hoffnungslos uebersubventioniert hat, und deshalb zuerueckspeisen ins Netz dadurch jetzt finanziell nicht mehr so interessant ist weil das Geld alle ist.

Warum macht Ihr's fuer Normalverbraucher nicht einfacher wie hier in Nordkalifornien?:

(1) Bestrafe energieverschwindung durch super-progressiver Energiepreis. Desto mehr man benutzt im Monat, desto mehr es kostet pro kWh. Ich zahle $10c/kWh fuer die erste 250kWh/Monat, darueber bezahle ich $34c/kWh ('part-peak tier')
(2) Bestrafe die benutzung von 'teuren' Strom wahrend peak-hours, weil das die smutzigsten (und teuresten) Strom ist. In der guestigest Zeit zahle ich $4c/kWh (bis 250kWh, nachts), in peak (und ueber 250kWh) zahle ich satte $55c/kWh. Das passe ich schon auf wenn mein Chevy Volt geladen wird! Peak stunden hier sind wochentags von 15-21 uhr.
(3) Partikulierverbraucher mit PV-anlagen Bezahlen nur fuer Nettoenergie am ende des Monats. Das heisst effektiv dass ins netz eingespeiste Energie der gleiche preis hat als die Energie die man vom Erzeuger kauft. Jede kWh die eine PV anlage produziert wird von [1] und [2] abgezogen. Zurueckspeisung der sonnenenergie ins Netz weahrend 'peak hours' ist also interessant, und genau so soll es auch sein.
(4) Minimalisier die subventionierung PV-anlagenbau. Die PV-anlage wird lohnend durch [1],[2] und [3].

Eine PV-anlage kosten hier in Silicon Valley doppelt soviel pro installierter Kw wie in Deutschland. Trotzdem lohnt es sich und funktioniert gut.
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atomroflman
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Re: Erbarmungslose Abrechnung mit den Verbrennungsmotoren

Beitrag von atomroflman »

Ist Silicon-Valley nicht mitten in der Wüste?

(Bei Irrtum vergesst den Teil) :)
Dass es sich dort mehr lohnt als hier, würde sich daraus mit ergründen lassen, oder?
Ich brauch kein Gaspedal, ich habe ein Potentiometer... :)
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Ampera-Fan
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Re: Erbarmungslose Abrechnung mit den Verbrennungsmotoren

Beitrag von Ampera-Fan »

RobbertPatrison hat geschrieben:
Warum macht Ihr's fuer Normalverbraucher nicht einfacher wie hier in Nordkalifornien?:

(1) Bestrafe energieverschwindung durch super-progressiver Energiepreis. Desto mehr man benutzt im Monat, desto mehr es kostet pro kWh. Ich zahle $10c/kWh fuer die erste 250kWh/Monat, darueber bezahle ich $34c/kWh ('part-peak tier')
(2) Bestrafe die benutzung von 'teuren' Strom wahrend peak-hours, weil das die smutzigsten (und teuresten) Strom ist. In der guestigest Zeit zahle ich $4c/kWh (bis 250kWh, nachts), in peak (und ueber 250kWh) zahle ich satte $55c/kWh. Das passe ich schon auf wenn mein Chevy Volt geladen wird! Peak stunden hier sind wochentags von 15-21 uhr.
(3) Partikulierverbraucher mit PV-anlagen Bezahlen nur fuer Nettoenergie am ende des Monats. Das heisst effektiv dass ins netz eingespeiste Energie der gleiche preis hat als die Energie die man vom Erzeuger kauft. Jede kWh die eine PV anlage produziert wird von [1] und [2] abgezogen. Zurueckspeisung der sonnenenergie ins Netz weahrend 'peak hours' ist also interessant, und genau so soll es auch sein.
(4) Minimalisier die subventionierung PV-anlagenbau. Die PV-anlage wird lohnend durch [1],[2] und [3].

Eine PV-anlage kosten hier in Silicon Valley doppelt soviel pro installierter Kw wie in Deutschland. Trotzdem lohnt es sich und funktioniert gut.
Das ist sehr intelligent geregelt in Kalifornien, aber das läßt sich in Deutschland unter der derzeitigen Regierung nicht realisieren.
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Anteil elektrisch/fossil (83,3%/16,7%) - 73655 km mit 12195 kWh=16,6 kWh/100km ab Steckdose - 19184 km mit 1053 ltr.=5,5 ltr./100km, Lebensdauerverbrauch=1,13 ltr./100km (Stand:31.10.2023)
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Re: Erbarmungslose Abrechnung mit den Verbrennungsmotoren

Beitrag von Prodatron »

Ich wünschte wir hätte hier auch so ein dynamisches Abrechnungssystem wie bei (2), bei dem auch der private Verbraucher konsequent die Preise der Strombörse durchgereicht bekommt. Im umgekehrten Falle würde es sich dann sicherlich noch mehr lohnen, in Peak-Zeiten seinen eigenen Solarstrom einzuspeisen und teurer zu verkaufen.
Von Punkt (1) halte ich weniger viel. Da würden sich moderne sparsame strombasierte Heizsysteme wie Wärmepumpe oder Infrarot-Elemente ja gar nicht mehr lohnen, obwohl sie insgesamt Energie sparen.
Punkt (3) wird in den Niederlanden glaub ich genauso gemacht.

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Re: AW: Erbarmungslose Abrechnung mit den Verbrennungsmotore

Beitrag von cc879 »

In dem Artikel steht aber auch viel Mumpitz. Also sachlich ist anders.
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Markus I.
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Re: AW: Erbarmungslose Abrechnung mit den Verbrennungsmotore

Beitrag von Markus I. »

cc879 hat geschrieben:In dem Artikel steht aber auch viel Mumpitz. Also sachlich ist anders.
Und zwar?

Ich habe nur kurz gestutzt, dass bei einem Mittelklassewagen 9l/100km angenommen werden. Andererseits ist der Fahrstil vieler A4- oder 3er-Besitzer - gerade in Deutschland - so übel, dass auch diese Zahl erreichbar scheint (ich spreche da aus eigener Erfahrung).

Grüße!

Markus
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Re: Erbarmungslose Abrechnung mit den Verbrennungsmotoren

Beitrag von atomroflman »

Markus I. hat geschrieben:Ich habe nur kurz gestutzt, dass bei einem Mittelklassewagen 9l/100km angenommen werden.
Vielleicht sind dort aber auch ältere Mittelklassemodelle mit berücksichtigt, die den Verbrauch auch nach oben treiben.
Ich brauch kein Gaspedal, ich habe ein Potentiometer... :)
cc879
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Re: AW: Erbarmungslose Abrechnung mit den Verbrennungsmotore

Beitrag von cc879 »

Markus I. hat geschrieben:
cc879 hat geschrieben:In dem Artikel steht aber auch viel Mumpitz. Also sachlich ist anders.
Und zwar?
Also:
Die verbleibenden 20% können tatsächlich in Bewegung umgesetzt werden. Leider geht die Hälfte davon im Getriebe, im Differential zwischen den Antriebsachsen sowie durch Reibung in den Reifen als Wärme verloren.
Irrelevant, da auch Elektrofahrzeuge ein Untersetzungsgetriebe, ein Differentialgetriebe und Reifen haben.
Von den 9 Litern, die ein Mittelklassewagen benötigt,
Völlig aus der Luft gegriffen, überhaupt nicht nach Motortypen differenziert.
Den Autoherstellern sollte verboten werden, ihre Produkte als effizient, egal in welcher Hinsicht, zu bezeichnen.
Auch ein an sich wenig effizientes Produkt kann verglichen mit den Mitbewerbern am wenigsten ineffizient sein - und das sollte man auch bewerben können.
Auch andere Versuche wie Start-Stop-Automatik oder Bremsenergiespeicherung sind keinesfalls wirklich effizient.
Zu pauschal - hängt vom Einsatzbereich ab.
Für Start-Stop-Automatik muss man Zigtausende Kilometer fahren, bis sich ihre Mehrkosten inklusive vorzeitiger Motoralterung amortisiert haben
Ach, auf einmal ist Wirtschaftlichkeit wichtig? Welches Elektrofahrzeug ist da denn billiger?
Außerdem hatte es das bereits in den Achtzigern gegeben und konnte sich nicht durchsetzen. Warum wohl?
Weil Sprit billig war und das verglichen mit anderen Optimierungen wenig gebracht hat. Heute hat man die meisten Register schon gezogen und kann von daher nichts ungenutzt lassen - es ist inzwischen ja eher Standard.
Auch die viel beschworenen Hybridantriebe sind eine Mogelpackung, da die niedrigen Verbrauchsangaben nur für die ersten 100km gelten
Das ist falsch - mit einem Hybridfahrzeug ist in der Regel ein Benziner mit gekoppeltem E-Motor und kleinem Akku, der NICHT an der Steckdose geladen werden kann, gemeint.
Der Verbrauch ist hier auf den ersten 100km genauso hoch wie auf den weiteren.
Also gemeint waren wohl Plug-in-Hybride! Und da wird unterstellt, dass diese dann bei leerem Akku genau solche Säufer werden wie konventionelle Fahrzeuge, die Hybridtechnik also nichts bringt.
Das Gegenteil hat Toyota ja wohl bewiesen und millionenfach auf die Straße gebracht!
Insbesondere im der Stadt spart der Hybrid ganz erheblich!

Der einzig sinnvolle Hybrid ist sowieso nur ein Elektroantrieb mit Range-Extender, also wenn der Verbrennungsmotor nur noch einen Generator antreibt. Da der Verbrenner nicht direkt antreibt, kann er in der Idealdrehzahl arbeiten, womit bereits eine Ersparnis von bis zu 30% möglich ist.
Das ist so nicht richtig, bzw zu wenig differenziert. Im Dauerbetrieb (zb weite Strecke Autobahn) ist die Wandlung Benzin-Strom-Bewegung deutlich weniger effizient als ein mechanisches Getriebe.
Für ständige weite Autobahnstrecken ist damit ein konventioneller Benziner/Diesel einem seriellen Hybrid überlegen.
Dennoch meine ich auch, dass ein mechanisch entkoppelter RE Sinn macht - und zwar wenn man ihn selten braucht und durch die Bauweise viel Gewicht und Aufwand sparen kann - siehe BMW i3.
Die Entwicklung des Ein-Liter-Autos ist übrigens auch so ein Märchen und kurz gesagt unmöglich
Es fährt schon.
Mit regenerativen Treibstoffen wie Ethanol oder Biogase, ein Hersteller nennt es sogar eGas, Motoren anzutreiben, ist unmöglich.
Aaaahhh ja.... ist wohl nur unglücklich formuliert ;)
Ganz abgesehen vom hanebüchenen Herstellungsprozess mit seinen Problemen durch Monokultur, Pestizideinsatz, Wasserverbrauch etc.
Also wenn man überschüssigen Wind/PV-Strom zu Methan verarbeitet, gibt es keine derartigen Probleme. Der Wirkungsgrad ist zwar mies, aber wenn der Strom sonst gänzlich ungenutzt bliebe, ist das wohl kaum besser. Und einiges geht heute mit reinen E-Fahrzeugen halt noch nicht - muss man gerade Amperafahrern wohl nicht groß erläutern. Hier könnte dieses Methan genutzt werden. Oder halt einfach ins Gasnetz einspeisen und weniger fossiles dadurch verbrauchen.

Also ehrlich - doll fand ich den Artikel jetzt nicht.
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