Wiener Elektro-Busse: Darüber staunt die Welt

[martinsergio]

http://derstandard.at/1395363369224/Wie ... t-die-Welt <- na geht doch

[Silberreiher]

ich habe gestern im Fernsehen (NDR Niedersachsen) gesehen, dass die Stadt Braunschweig ebenfalls einen Linien Gelenkbus mit Strom betreibt. Nach dem Bericht sollen weitere folgen.

Das ist doch mal ein Anfang im Umdenken bezüglich der Antriebe in Fahrzeugen.

Michael

[georgk111]

Ja, das Konzept klingt gut, ist aber nicht wirklich neu. Ich habe gestaunt, als ich vor ein paar Jahren in Sevilla im Zentrum eine Straßenbahn mit Stromabnehmer ohne Oberleitung fahren sah. Des Rätsels Lösung: man wollte im Bereich der Kathdrale keine unschönen Masten und Oberleitungen verlegen. Also fährt die Bim mit Oberleitung den Großteil der Strecke, vor der Altstadt wird der Stromabnehmer eingezogen, die Straßenbahn durchquert den Bereich mit Akkus, Rest der Strecke wird wieder mit Oberleitung gefahren.
Bei den Bussen in Wien wurde das eben auf ein Maximum getrieben (Laden nur mehr an den Endstellen).
Mich würde aber interessieren, wie die Busse das mit dem Ground Kontakt machen? Der Fahrdraht führt ja seine 600V gegen Erde. Schleifer der ausgefahren wird (und Kontakt zu einer Strassenbahnschiene herstellt? Anstöpseln? Muss ich mir mal anschauen oder mit einem Fahrer reden

[martinsergio]

Was ich vor einiger Zeit gelesen habe, der Bus hat 2 Stromabnehmer die er nach oben ausfährt

[georgk111]

ja, das macht Sinn, laden sozusagen auf Knopfdruck ohne weitere Fahererintervention, find das Konzept gut.

Nur an manchen Endstellen wäre das nicht so einfach umsetzbar, 48A z.B. am Ring, der steht nur 1 Minute dort, weil ja auf der gleichen Spur Strassenbahnen auch daher kommen. Aber mit eigenem Ladeplatz und vielleicht 1 Fahrzeug mehr (das gerade geladen wird) ließen sich auch auf anderen Linien solche Konzepte umsetzen. O-Busse gibt es ja schon und diese auf Akkus umplanen klingt nicht nach einer unmöglichen Herausforderung, muss eben mit einer Zwischenladung eine Strecke von 10-15 km reinladen können. Bei 600V Gleichstrom und 90A wäre das ja eh eine Schnellladung mit 54kWh (chademo für Busse Ein grosser O-Bus hat z.B. 13,5t Eigengewicht + 10t Passagiere (146 Personen) und Motorleistung von 110 kW. Akus kämen noch ein paar t dazu (ich schätze mal 5t).
Wär jetzt interessant für die Mathematiker unter uns, wieviel Energie der Buss in der Ebene, vollbeladen auf 10 km braucht.
Ich rechne mal mit 29t, 10km, 50 km/h, 1x beschleunigen (ich unterstelle mal, dass Abbremsen bei den Stationen die Energie wieder zurückbringt, die zum nächsten Anfahren gebraucht wird, Luftwiderstand hab ich vernachlässigt, Rollwiderstand mit Amperawerten, keine Steigungen - wenn die Akkus groß genug sind, wird ja beim Berabfahren ein grosser Teil wieder zurückgeholt), mein Spreadsheet sagt 13,65 kW, bei 54kWh Ladeleistung komme ich auf 9,1 Minuten Ladezeit. Das wird knapp, aber vielleicht kann man ja 2 Akku-Pakete gleichzeitig mit je 90A laden, das wären dann 4,5 Minuten.

[AmpiD(r)iver]

Habe gestern im TV (weiss leider nicht mehr wo) ein Stadtprojekt gesehen wo sie die Elektrobusse schon jetzt über Induktion an verschiedenen Haltestellen laden. Es geht also doch!

[georgk111]

Ja, wahrscheinlich teuerer wegen der zusätzlichen Installationen und Verluste, aber wenn sagen wir an jeder 2.Haltestelle 1 Minuten geladen werden kann, spart das Akkugewicht. In meinem vorigen Beispiel wäre das an jeder 5. Haltestelle und würde so die Ladezeit an der Endstelle grob halbieren. Jetzt muss nur noch der Kostenaufwand an Mehrinstallationen mit dem eingesparten Spritverbrauch gegen gerechnet werden. Wird schon ein paar (5-10?) Jahre Amortisation benötigen. Aber vielleicht sind ja die E-Busse wartungsfreundlicher. Leiser wäre es auf jeden Fall.

[AmpiD(r)iver]

Und UMWELTFREUNDLICHER!!!!

[micky4]

Heute Mittag war übrigens eine kurze Reportage zum Thema Wiener Elektrobus auf Ö1, leider nur zu einem bekannten "Problem", der Hörbarkeit ...

Für die Mobilität von blinden und sehbehinderten Menschen stellen die unhörbaren Busse aber eine unüberwindliche Barriere dar. Einerseits sind wir in akuter Lebensgefahr, weil wir sie nicht kommen hören, andererseits können wir sie nicht benutzen. Versuchen Sie einmal in einen Bus einzusteigen, den Sie nicht wahrnehmen können!

http://www.bizeps.or.at/news.php?nr=14775

[martinsergio]

http://forschen-entdecken.at/E-Busse-de ... 731.0.html 200.000 km mit den E-Bussen in Wien, bei 1:29 min sieht man genau wie das mit dem Stromabnehmer funktioniert. Es sind in diesem Bereich 2 Kabel und der Bügel ist in der Mitte Isoliert.