Nach 2500 km mit dem „E-Racer“, meinem Elektromoped muss ich leider sagen, dass ich viel gelernt habe. Die vom Hersteller angegebene Reichweite von 70km hab ich nie erreicht. Beim unten stehenden Beispiel sind genaue Details einer „Testfahrt“ zu lesen, hier wurden die Herstellerangaben also um 16% sogar bei optimalen Bedingungen verfehlt. Die 45km/h Höchstgeschwindigkeit werden zwar vom Tacho angezeigt, aber weder eine offizielle Radarmessung der Polizei zwischen Zeiselmauer und St. Andrä-Wördern, also auf ebener Landstraße, noch eine der Geschwindigkeitsmessungen mit direkter Anzeige haben jemals mehr als 42km/h angezeigt. Besonders seltsam auf der B14 Richtung Tulln nach dem Kreisverkehr St. Andrä Wörden: Bergab, direkt nach der Hagenbachklamm zeigt der Tacho in diesen Momenten 54-55km/h anzeigte, auch diese Herstellerangabe ist also leider falsch.
In allen Publikationen über Elektrofahrzeuge ist die Rede von „wartungsfrei“ und „Kostenersparnis“: Wenn nach 2400km der Motor, das Ladegerät und der Gashebel getauscht werden muss, kann man nicht von wartungsfrei reden – glücklicher Weise noch ein Garantiefall. Hätte wahrscheinlich nochmal 1399 Euro, wie der Neupreis gekosten, nicht gerade wirtschaftlich.
Bei den Fahrten zur und von der Arbeit kann das Gefährt genau mit dem Öffentlichen Verkehr mit halten: Was die Fahrzeit betrifft, die ist exakt gleich. Bei der Reisezeit ergeben sich Vorteile durch die Fahrt von der Haustür genau bis zum Ziel. Nachteile: Unter Null Grad ist es auch bei guter Kleidung nicht mehr lustig. Da ich die Batterieladung nur nachts durchführen kann, wird zwar der Strom aus dem Netz bezogen, tagsüber sorgt aber meine Fotovoltaik für einen gewaltigen Überschuss, der wiederum ins Netz gespeichert wird. Da hab ich noch keine Kosten, bin schon gespannt auf die Jahresabrechnung.
Das Werkstattnetz ist auch noch etwas löchrig, repariert wird in St. Pölten oder Stockerau, was beides aus eigener Kraft nicht sinnvoll erreichbar ist. Öamtc bietet zwar zuvorkommendes Service an, die Mitarbeiter sprechen aber selbst davon „noch viel Erfahrung sammeln zu müssen“, was soviel heißt, dass sie außer der Empfehlung abzuschleppen derzeit nicht viel anbieten können.
Ich möchte hier beispielhaft einen kleinen Fahrtbericht vom 16.09.2011 anhängen. In einem Stück getestet auf ebener Strecke, Windstille und normaler Lufttemperatur 18-20 Grad.
Strecke 3100 St. Pölten, Klostergasse 25 nach 3400 Kierling, Grüntal 39-41
Kilometer 59,2km
Fahrzeit 1 Stunde 50 Minuten
Im Schnitt 32,29km /h
Unterbrechung 2 rote Ampeln
Last Ich und mein Laptop
15.15 Uhr: Start Klostergasse St. Pölten
16.15 Uhr: Nach einer Stunde Fahrzeit, ohne Steigung oder sonstige Einschränkung 35km zurückgelegt, zu keinem Zeitpunkt hat der Tachometer aus eigener Kraft mehr als 45km/h angezeigt; ein Halt bei der Ampel Traisencenter sonst durchgehend Vollgas
16.53 Uhr: Nach nur 53,5km ist die Anzeige knapp oberhalb der Reserve, schneller als 30km/h schafft der E-Racer nicht mehr;
17.05 Uhr: Grüntal 1, Fahrzeug schafft es nicht aus eigener Kraft bis zum Ziel 3400 Kierling, Grüntal 39-41, ich muss absteigen und bergauf schieben;
schönr GRüße
Grüntal
2500 Kilometer mit dem E-Moped – Ein Erfahrungsbericht
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Re: 2500 Kilometer mit dem E-Moped – Ein Erfahrungsbericht
hallo Grüntal,
das sind ja nicht gerade erfreuliche Erfahrungen mit der Elektromobilität.
Aber mit dem/der Ampera sollte es nicht passieren, daß man sein Ziel nicht erreicht, es sei denn, man hat vergessen, den Benzintank zu füllen ;-)
das sind ja nicht gerade erfreuliche Erfahrungen mit der Elektromobilität.
Aber mit dem/der Ampera sollte es nicht passieren, daß man sein Ziel nicht erreicht, es sei denn, man hat vergessen, den Benzintank zu füllen ;-)
ePionier seit 17.11.2010, Ampera-Besitzer seit 19.10.2012 (MJ2013 DU103xxx)
Gesamtverbrauch (Strom plus Benzin) für 93266 km: ca. 22,2 kWh/100km,
Anteil elektrisch/fossil (83,3%/16,7%) - 73655 km mit 12195 kWh=16,6 kWh/100km ab Steckdose - 19184 km mit 1053 ltr.=5,5 ltr./100km, Lebensdauerverbrauch=1,13 ltr./100km (Stand:31.10.2023)
übrigens: der (bezahlte) Strom kommt von EWS (1g CO²/kWh), physikalisch aber oft von der PV-Anlage
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Re: 2500 Kilometer mit dem E-Moped – Ein Erfahrungsbericht
Bin aber sehr froh über diese Erfahrungen. Bei den Preisen der reinen Elektrischen könnte schon mal die Euphorie einen optimistischen Zahlen glaubenden Kauf begründen. So weiß ich jetzt, wie ca. das Verhältnis zwischen Händlerangaben und Praxis aussieht. Die ersten 3000km im Ampera werde ich genießen und gerne berichten.Ampera-Fan hat geschrieben:hallo Grüntal,
das sind ja nicht gerade erfreuliche Erfahrungen mit der Elektromobilität.
Aber mit dem/der Ampera sollte es nicht passieren, daß man sein Ziel nicht erreicht, es sei denn, man hat vergessen, den Benzintank zu füllen ;-)
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Re: 2500 Kilometer mit dem E-Moped – Ein Erfahrungsbericht
Na zum Glück gibts beim Ampera gute Erfahrungen, die Werte des Herstellers weichen gar nicht mal so von der Realität ab.Grüntal hat geschrieben:Bin aber sehr froh über diese Erfahrungen. Bei den Preisen der reinen Elektrischen könnte schon mal die Euphorie einen optimistischen Zahlen glaubenden Kauf begründen. So weiß ich jetzt, wie ca. das Verhältnis zwischen Händlerangaben und Praxis aussieht. Die ersten 3000km im Ampera werde ich genießen und gerne berichten.Ampera-Fan hat geschrieben:hallo Grüntal,
das sind ja nicht gerade erfreuliche Erfahrungen mit der Elektromobilität.
Aber mit dem/der Ampera sollte es nicht passieren, daß man sein Ziel nicht erreicht, es sei denn, man hat vergessen, den Benzintank zu füllen ;-)
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