Das passiert mit einem schlecht gewarteten Akku...

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Kurt_Woloch
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Das passiert mit einem schlecht gewarteten Akku...

Beitrag von Kurt_Woloch »

Ich habe mir letzte Woche einen gebrauchten Laptop gekauft. Das Ding ist ca. 3 1/2 Jahre alt, der mitgelieferte Li-Ion-Akku wurde im Mai 2008 hergestellt. Der Vorbesitzer hat ihn seiner Aussage nach nur am Netz verwendet, den Akku aber immer im Gerät gehabt, nur einmal hat er den Laptop mit dem Akku betrieben, um auszuprobieren, wie lange er hält... laut seiner Aussage ca. 1 1/2 Stunden.

Habe nach ein paar Tagen bemerkt, dass das so nicht mehr ganz stimmt... bei mir war nach ca. 48 Minuten Schluß. Was noch komisch ist, ist, daß die Akkuanzeige zuerst auf 70% herunter geht und dann von 70% direkt auf 5% herunter springt, wobei dann eine Warnung über kritischen Batteriestand kommt. Dann dauert es aber noch 5-10 Minuten, bis 0% erreicht sind und der Laptop abschaltet.

Habe versucht, die sogenannte "Kalibrierung" durchzuführen, wo sich der Laptop auf die tatsächliche Akkukapazität einstellt oder, wie ich im Internet gelesen habe, diese Kapazität gemessen und im Akku hinterlegt wird. Nur scheint das nicht ganz zu klappen. Der Akku wurde zunächst vollgeladen, dann entladen, wobei hier der gleiche Effekt auftrat (von 69% direkt runter auf 5%)... dann wieder aufgeladen, wobei in diesem Fall laut Messungen des Programmes ca. 30% der Nennkapazität eingeladen wurden, danach sprang die Anzeige aber plötzlich auf 100%, und der Akku wurde als "gut" bezeichnet und die Nennkapazität als vorhandene Kapazität angezeigt. Das stimmt nun eindeutig nicht... normalerweise sollte der Akku bei der Belastung, bei der er 48 Minuten gehalten hat, etwas über 3 Stunden durchhalten. Im Energiemanager wurden zu dieser Zeit 22 durchgeführte Ladezyklen angezeigt.

Das heißt, knapp 4 Jahre nach der Herstellung und nach 22 Ladezyklen ist der Akku auf nur noch ca. 25-30% der Nennkapazität runter. Dieser Wert würde beim Ampera die Garantie von Opel weit verfehlen, da die 22 Ladezyklen ja nur ca. 1400 Akkukilometer entsprechen würden.

Bin gespannt, wie viele Zyklen der Akku von diesem Punkt aus noch aushält...
Tachy
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Re: Das passiert mit einem schlecht gewarteten Akku...

Beitrag von Tachy »

Kurt_Woloch hat geschrieben: Das heißt, knapp 4 Jahre nach der Herstellung und nach 22 Ladezyklen ist der Akku auf nur noch ca. 25-30% der Nennkapazität runter. Dieser Wert würde beim Ampera die Garantie von Opel weit verfehlen, da die 22 Ladezyklen ja nur ca. 1400 Akkukilometer entsprechen würden.

Bin gespannt, wie viele Zyklen der Akku von diesem Punkt aus noch aushält...
Mein Ampera-Akku hat sich nach 3000 km und ca. 60 Ladezyklen noch nicht eine Wattstunde von den 10,4 kWh wegbewegt, wär ja auch komisch.

Man kann Laptop-Akkus zum Glück nicht mit modernen Traktionsakkus vergleichen, da hat sich schon sehr viel getan.
EcoDrive
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Re: Das passiert mit einem schlecht gewarteten Akku...

Beitrag von EcoDrive »

Hallo Kurt_Woloch

Also Opel gibt 8 Jahre Garantie. Danach ist der Akku nicht etwa am Ende, Klaus hat hier

viewtopic.php?f=8&p=3595#p3578

Eine Präsentation gepostet, in der steht, Mehr als 4700 Zyklen, das heisst 12,8 Jahre bei täglicher Ladung.
Dann ist das Autoleben eh am Ende.

Irgendwo im Forum haben wir das schon mal gehabt. Zu Testzwecken wurden Akkus künstlich gealtert, dabei kamen 17,5 Jahre heraus.
Ich mache mir wegen des Akku überhaupt keine Sorgen. Da dürften mechanischer Verschleiss in einigen Jahren, wie bei jedem Auto wohl das grössere Problem werden.

Grüsse
EcoDrive
Opel Ampera, 2012 seit 3.5.12.
Vollständige Datenerfassung seit 6.5.12
35504 km elektr. mit 12,88 kWh/100km ab Akku.
16,58 kWh ab geeichtem Zähler
1698 km RE-Betrieb 7,49 L/100km
Lebensd.Verbr. 0,52 L/100km (0,34 L/100km seit 6.5.12)
Stand 08.10.14
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Reni57
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Re: Das passiert mit einem schlecht gewarteten Akku...

Beitrag von Reni57 »

Hallo Kurt

Da bin ich ganz Deiner Meinung. Ich denke auch das vorher was anderes den Geist aufgeben wird. Eventuell sogar wir :-) Na hoffen wir mal nicht. :-)

Gruss Renato
und Fährt sich wie ein Sportwagen und hört sich wie ein Rooollls an :-)
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Kurt_Woloch
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Re: Das passiert mit einem schlecht gewarteten Akku...

Beitrag von Kurt_Woloch »

Ja, von der Garantie beim Ampera weiß ich... das ist auch der Grund, warum ich mich überhaupt dafür interessiere. Wenn der Akku eines Elektroautos ähnlich schnell den Geist aufgeben würde wie der meines Laptops, dann würde sich die ganze Sache nämlich nicht rechnen...

Und ich denke auch, in meinem Fall ist die Anzahl der Zyklen kein so großes Problem wie die Alterung... der Vorbesitzer hat den Laptop ja oft eingesteckt gehabt, und da erwärmt sich der Laptop und damit auch der Akku im Betrieb schon auf 32°C, was natürlich die Alterung beschleunigt... dazu kommt noch, dass der Akku, solange der Laptop angesteckt ist, immer voll gehalten wird (also zwischen 96% und 100%, wenn er nicht verwendet wird), was ebenfalls die Alterung beschleunigt. Ich denke aber schon, dass auch hier zumindest einige hundert Zyklen möglich sein sollten, wenn der Akku neu ist... ich denke, die reduzierte Kapazität bei meinem Akku ist hauptsächlich auf die Alterung zurückzuführen und nicht auf die 22 Zyklen, die tatsächlich durchgeführt wurden.

Die Frage, die ich mir nun eigentlich stelle, ist, ob die lange Akkulebensdauer beim Ampera sich irgendwie auf kleinere Akkus in tragbaren Geräten übertragen läßt... und wenn ja, wie bzw. ob das für den Endbenutzer überhaupt ohne übertriebenen Aufwand machbar ist. Ich denke mal, ich werde für den Laptop irgendwann einen neuen Akku brauchen (wenn er denn noch lieferbar ist), und dann möchte ich den, wenn's geht, möglichst lange haben.

Frage nun an Euch: Hat irgendjemand von Euch einen Lithtium-Ionen (oder ähnlichen) Akku, der schon 8 oder mehr Jahre alt ist und immer noch funktioniert? Oder verläßt sich Opel da auf etwas, was sich erst einmal bewahrheiten muß?
Priusfan
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Re: Das passiert mit einem schlecht gewarteten Akku...

Beitrag von Priusfan »

Das ist das falscheste was man machen kann. Den Laptopakku ständig am Netz zu lassen.

Bei längerem Netzbetrieb muss man ihn herausnehmen!

Das Problem ist, dass der Akku, im Gegensatz zum Amperaakku, auf 100% geladen wird. Dabei verweilt er fast sein ganzes Akkuleben an der kritischen Zellspannung von 4,2V/Zelle. Und das macht ihn langsam kaputt.

Beim Ampera hingegen wird nur auf 90% geladen. Ich glaube so bei 4,0V/Zelle wird dann abgeschaltet. Daher kommt er nie in den Bereich wo er starkt verschleißt. Auch durch Rekuperation kann er nicht voller geladen werden. Dann bremst er lieber mit dem Motor und den mechanischen Bremsen.

Dieses Verfahren hat sich bereits seit über 15 Jahren bei Traktionsakkus bewährt und sorgt tatsächlich für eine Lebensdauer von weit über 10 Jahren.
Joachim
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Re: Das passiert mit einem schlecht gewarteten Akku...

Beitrag von Joachim »

Hallo Kurt,

ich kann dich beruhigen!

Ich besitze eine Stirn-/Kopflampe der Firma Lupine (http://www.lupine.de/web/de/, deutscher Hersteller in Oberfranken) mit Lithium-Ionen-Akku.
Diese ist jetzt genau 10 Jahre alt, und der Akku (7,2V 5Ah) hat noch fast volle Kapazität.
Das System (Ladegerät, Akku, Schalter, Lampenkopf) ist mit insgesamt 7 (!) Mikroprozessoren ausgestattet. Dieser Aufwand hat sich wohl in der langen Lebensdauer des Akkus ausgezahlt.
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Kurt_Woloch
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Re: Das passiert mit einem schlecht gewarteten Akku...

Beitrag von Kurt_Woloch »

Oh, schön! Also dürfte es ja doch gehen.

Bei meinem Laptop gibt es übrigens eine Funktion, bei der man Schwellenwerte einstellen kann:
- einen Schwellenwert, der beim Anstecken ans Netz unterschritten werden muß, damit der Akku wieder aufgeladen wird
- einen zweiten Schwellwert, bis zu dem der Akku maximal geladen wird.

Wenn ich also die Funktion des Ampera imitieren möchte, müßte ich den Schwellwert, bis zu dem der Akku geladen wird, auf 90% heruntersetzen... vom Werk aus sind die beiden Schwellwerte auf 96% bzw. 100% eingestellt, es wird aber in der Hilfe empfohlen, den Wert herunter zu setzen, wenn das Gerät häufig am Netz betrieben wird. Der Vorbesitzer hat die Einstellung vermutlich nicht angepaßt, obwohl er das Gerät fast ausschließlich am Netz betrieben hat. Und es wird empfohlen, wenn er aus dem Gerät genommen wird, ihn bei ca. 50% Ladezustand zu lagern.

Und ich sollte natürlich auch eine Warnung setzen, wenn der Akku auf 25% der Kapazität runter ist und ihn dann möglichst nicht länger beanspruchen, sondern wieder aufladen. Das würde dann ja dem entsprechen, was der Ampera tut, oder?

Übrigens wird der Akku in meinem Laptop nicht ganz bis 4,2 V/Zelle geladen... die Ladeanzeige verbleibt für den 3-zelligen Akku lange Zeit bei 12,54 bis max. 12,57 V, das wären also 4,18-4,19 V pro Zelle. Beim Entladen geht es runter bis auf 10 V (3,33 V pro Zelle), bevor der Laptop sich ausschaltet. Die Akku-schwach-Warnung gibt es bei ca. 10,2 V (3,4 V pro Zelle).
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Chris
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Re: Das passiert mit einem schlecht gewarteten Akku...

Beitrag von Chris »

@Kurt_Woloch: Darf ich fragen was du da für einen Laptop hast? Ich habe in den letzten Jahren zwei verschiedene Notebooks gehabt (ein Acer und ein MSI) und bei beiden habe ich nie so detaillierte Einstellungen gefunden.
Gruß vom Niederrhein, Chris
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Kurt_Woloch
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Re: Das passiert mit einem schlecht gewarteten Akku...

Beitrag von Kurt_Woloch »

Mein Laptop ist ein Lenovo ThinkPad T61 TYPE 8896-CTO.
Ich hoffe, das war genau genug... auf der Lenovo-Homepage muß man es auch so genau angeben, wenn man Treiber dafür runterlädt. :-)
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