Durchgefallen

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Klaus

Durchgefallen

Beitrag von Klaus »

Durchgefallen - Wirtschaftsforscher nehmen Kürzungspläne für die deutsche Photovoltaik auseinander

Nüchtern im Ton, doch messerscharf in der Argumentation hat das DIW Berlin die Pläne der Bundesregierung auseinander genommen, die Solarförderung massiv und vorzeitig zu beschneiden.

Das DIW ist das größte Wirtschaftsforschungsinstitut in Deutschland. Prof. Dr. Claudia Kemfert ist Abteilungsleiterin und Dr. Jochen Diekmann Stellvertretender Abteilungsleiter Energie, Verkehr, Umwelt, Karsten Neuhoff, Ph.D, ist Abteilungsleiter Klimapolitik am DIW Berlin. Sie haben die Pläne von Bundeswirtschaftsminister Philip Rösler und Bundesumweltminister Norbert Röttgen unter die Lupe genommen, die das Bundeskabinett gestern durchgewunken hat.

Zur Originalmeldung des DIW

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Martin
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Re: Durchgefallen

Beitrag von Martin »

Danke Klaus...

ein Glück das ich schon gesessen habe...

Wie lang ist es noch zur nächsten Wahl?
Bild Nicht mal fliegen ist schöner.
Klaus

Re: Durchgefallen

Beitrag von Klaus »

Martin hat geschrieben:Wie lang ist es noch zur nächsten Wahl?
Solarfeind Nr. 1 ...mehr lesen
Ausdrucken, Unterschrift und Adresse drauf und Dr. Norbert Röttgen um die Ohren hauen... mehr sage ich nicht dazu.
Joachim
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Re: Durchgefallen

Beitrag von Joachim »

UMBReLA hat geschrieben:Wo liegen die Potentiale für den Ausbau erneuerbarer Energien?

Alleine das Potenzial an inländischen Dachflächen für Photovoltaik liegt unter Berücksichtigung konkurrierender Nutzungen bei rund 700 Quadratkilometern, was einem Stromerzeugungspotenzial von 105 TWh pro Jahr entspricht und bisher durch das EEG bei weitem nicht ausgeschöpft wird.
Quelle: http://www.emobil-umwelt.de/index.php?o ... &Itemid=79

Zum Vergleich: der jährliche Stromverbrauch liegt bei < 600 TWh.
Tachy
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Re: Durchgefallen

Beitrag von Tachy »

Da hilft nur eins. Strom mittelfristig selbst verbrauchen, speichern und sich die Einspeisung und den Einkauf des Stromes sparen. Dann operiert man wieder mit dem Einkaufspreis des Stroms.

Deswegen sind Elektroautos eigentlich genau das richtige, was man gegen geringe Einspeisevergütungen machen kann.
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Kurt_Woloch
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Re: Durchgefallen

Beitrag von Kurt_Woloch »

Tachy hat geschrieben:Da hilft nur eins. Strom mittelfristig selbst verbrauchen, speichern und sich die Einspeisung und den Einkauf des Stromes sparen. Dann operiert man wieder mit dem Einkaufspreis des Stroms.
Die Frage ist nur, wieviel erspart man sich da wirklich? Wenn man natürlich den Ampera dann lädt, wenn Strom vorhanden ist, und man ihn sowieso irgendwann laden müßte, dann ist das natürlich eine gute Sache. Wenn man aber wieder extra Akkus braucht, um den Strom zu speichern, dann haben wir wieder das Problem, dass Akkus auch Geld kosten und nur eine bestimmte Anzahl von Zyklen aushalten. Wenn man nun dies alles aufrechnet, also den Kaufpreis der Akkus dividiert durch die Zahl der kWh, die sie im Laufe ihres Lebens speichern und wieder abgeben, dann müssten die Kosten pro kWh ja geringer sein als die Differenz zwischen Einspeisevergütung und Einkaufspreis des Stroms. Und da zweifle ich doch daran, dass die Rechnung aufgeht. Kann es aber nicht näher nachrechnen, weil ich keine genauen Daten dazu habe...
Albert
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Re: Durchgefallen

Beitrag von Albert »

Noch sind die Akkus warschienlich zu teuer... aber eine eigennutzung ist glaub ich nie ganz schlecht, auch wenn mann den rest den mann nicht brauch wieder zu einem sehr geringen preis ins netz einspeist, mann muss ja selber weniger zahlen. Ich hoffe das wenn ich evtl. nächstes Jahr das Bauen anfange entlich ne Pelletsheitung mit KWK giebt die dann neben warmwasser und Heitzung auch Strom produziert. Dazu vieleicht noch etws Photovoltaik und worla, fast keine Stromkosten mehr... hoff das das so hinhaut ;)
caffeine
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Re: Durchgefallen

Beitrag von caffeine »

Das ist das, was ich in meinem Steuerbeitrag gemeint habe. Die wissen heute nicht mehr, was sie gestern selbst gefordert haben. Bis 2020 sollen 2 Millionen E-Fahzeuge auf die Strassen und ein Großteil des benötigten Stroms soll aus regenerativen Energien kommen.
Und genau an diesen Stellen fährt man plötzlich wieder rückwärts.

Da hilft imho nur, mit guten Beispielen Öffentlichkeit zu erzeugen und damit den Druck zu erhöhen.
Viele Grüße
Stefan
Klaus

Re: Durchgefallen

Beitrag von Klaus »

Vorwort: Tachy entschuldige bitte, das ich dieses Ampera-Forum hier "Missbrauche", mir ist aber der Kragen geplatzt, so Freunde mehr habt Ihr dazu nicht zu sagen ? Ich aber. Ich bin tiefst enttäuscht von dieser Regierung. Merkel mit ihrer Wahlkampfrede in Heiligendamm "Deutschland muß im Klimaschutz eine Vorreiterrolle einnehmen." - Und was davon übriggeblieben ist, weitgehende Entlassung in Mittelständischen Betrieben die was für die alternative Energie tun.

Kein Kahlschlag für die Solarförderung!

Bundeswirtschaftsminister Rösler und Umweltminister Röttgen haben am 23. Februar in Berlin einen Entwurf zu Kürzungen bei der Photovoltaik-Vergütung vorgestellt. Sollte dieser Entwurf zum Gesetz werden, wird das drastische Auswirkungen auf die Solarbranche haben. Besonders den Mittelstand wird es hart treffen: In den vergangenen Jahren haben gerade mittelständische Unternehmen tausende Arbeitsplätze in der Solarbranche geschaffen. Diese werden durch den Entwurf der beiden Politiker massiv bedroht.

Argumente gegen die Kürzungen:

Die Politik ist unglaubwürdig
Sie kündigt einseitig die mit der Solarwirtschaft getroffene Roadmap zum Ausbau der Solarenergie.
Sie stellt sich konträr zur Umsetzung der Energiewende.
Sie betreibt Kahlschlag innerhalb der Solarwirtschaft, gefährdet Arbeitsplätze und Projekte und verunsichert Investoren.

Der jetzige Zubau der Solarindustrie in Deutschland kostet den Stromkunden nur noch Cent-Beträge.
Zur Verdeutlichung: Die bisher installierte Menge an Photovoltaik in Deutschland kostet den Verbraucher monatlich gerade einmal so viel, wie ein Latte Macchiato. Ein Zubau fällt quasi nicht mehr ins Gewicht, er kostet weniger als ein Schuss Extrasirup. Umso unverständlicher sind die radikalen Kürzungspläne.

Wer jetzt die Förderung extrem stark kürzt, der würgt eine ganze Branche ab.
Eine Branche, die in den letzten Jahren zehntausende Arbeitsplätze geschaffen hat. Besonders mittelständische Unternehmen wird die geplante Kürzung stark treffen.

Die Bevölkerung steht hinter der Solarindustrie.
Die Deutschen sind mehrheitlich der Meinung, dass die Regierung zu wenig für den Ausbau der Solarenergie (aktuelle Emnid-Umfrage).

Faktencheck Solarenergie
Scheint in Deutschland überhaupt genug Sonne? Reicht die Windkraft denn nicht aus, um die Energiewende zu erreichen? Und wer profitiert eigentlich vom Ausbau der Solarenergie? Diesen und weiteren Fragen geht der Faktencheck Solarenergie auf den Grund.

Energieversorgung
Vorurteil 1: Solarstrom bringt fast nichts für Deutschlands Energieversorgung.
Fakt: Bei gutem Wetter und zur Mittagszeit erzeugen Solaranlagen in Deutschland mehr Strom als sämtliche aktuell betriebenen Atomkraftwerke.

Stromnetzbelastung
Vorurteil 2: Zu viel Solarstrom überlastet das Netz
Fakt: Solarstromanlagen belasten die Netze vergleichsweise wenig und können sie sogar entlasten.
Wie eine Umfrage des Bundesverbands Solarwirtschaft unter Verteilnetzbetreibern vom Herbst 2010 belegt, ist der weitere Ausbau der Photovoltaik für das deutsche Stromnetz vergleichsweise unkritisch. Solarenergie wird dezentral erzeugt und das vor allem dann, wenn auch viel Energie benötigt wird.

Ausbau Solarenergie
Vorurteil 3: Der Bau von Solaranlagen ist Unsinn, weil andere Erneuerbare den Strom viel billiger erzeugen.
Fakt: Solarstrom ist für die Energiewende unverzichtbar und wird laufend günstiger.
Noch ist Solarstrom teurer als Strom aus Wind- und Wasserkraft. Für die Energiewende brauchen wir aber alle Formen der erneuerbaren Energien. Solaranlagen funktionieren an nahezu jedem Standort, kommen ohne bewegliche Teile aus und lassen sich in fast jeder beliebigen Größe realisieren. Zwar ist die Vergütung des Solarstroms noch höher als die der anderen erneuerbaren Energien. Die Kosten in der Solartechnikbranche sinken jedoch weiter rapide. So sind Solaranlagen seit 2006 um mehr als 58 Prozent im Preis gesunken und werden langfristig vermutlich die günstigste Form der Stromerzeugung darstellen.

Kosten
Vorurteil 4: Solarstrom ist viel teurer als Strom aus Kohle- oder Atomkraftwerken.
Fakt: Nur solange deren milliardenteuren Umweltschäden nicht eingerechnet werden.

Energieversorgung
Vorurteil 5: Nur Großkraftwerke können die Stromversorgung sicherstellen.
Fakt: Die Energieversorgung der Zukunft ist dezentral.

Verfügbarkeit
Vorurteil 6: In Deutschland scheint die Sonne viel zu wenig.
Fakt: Photovoltaik ist auch in Mitteleuropa absolut sinnvoll und lohnenswert.
Selbst im Norden Deutschlands reichen schon 40 Quadratmeter Solarmodule aus, um den elektrischen Jahresbedarf eines Durchschnittshaushalts zu decken.

Wer profitiert?
Vorurteil 7: Von Photovoltaik profitieren nur Hausbesitzer oder Geldanleger.
Fakt: Solarstrom schafft viele Jobs mit Zukunft und das vor allem im Mittelstand. Rund 100.000 Menschen arbeiten derzeit in der deutschen PV-Branche.

Wirtschaftsstandort Deutschland
Vorurteil 8: Die Förderung der Erneuerbaren schadet dem Wirtschaftsstandort Deutschland.
Fakt: Die Erneuerbaren sparen Milliarden für Energieimporte und kurbeln die heimische Wirtschaft an.

Strompreis
Vorurteil 9: Besonders die Photovoltaik treibt die Strompreise hoch.
Fakt: Besonders Solarstrom senkt massiv die Einkaufspreise an der Strombörse.
Tatsächlich wird ein Teil der Förderkosten für erneuerbare Energien auf den Strompreis umgelegt – über die sogenannte EEG-Umlage. Die Umlage berücksichtigt jedoch nicht die kostendämpfenden Effekte der erneuerbaren Energien, obwohl auch sie unbestreitbar vorhanden sind.

Erneuerbare Energien
Vorurteil 10: Erneuerbare Energien sind nur eine fixe Idee von Ökofreaks.
Fakt: Erneuerbare Energien sind alternativlos, weil alle anderen Energieträger endlich sind.

Quelle: http://www.juwi.de/solarenergie/eeg_2012.html
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Martin
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Re: Durchgefallen

Beitrag von Martin »

Hallo Klaus,

im Grunde stimmt alles. Interessant wäre ja mal zu sehen wie die Bevölkerung reagieren würde wenn die Risiko und Entsorgungskosten vom ach so billigen AKW-Strom auf der Stromrechnung auftauchen würden.
Quasi AKW-Umlage statt Steuergelder verwenden!

Alleine das rückbauen der AKW dauert je nach größe 20-25 Jahre (siehe AKW demontage bei uns im Osten).

Zur Energiewende gehören, wie schon erwähnt, ALLE Möglichen Energieträger. Solar, Wind und Wasser.
Ggf. Überschuss zu 'Erdgas' wandeln und im Gasnetz speichern, GUD-Kraftwerke können dann im Prinzip auch CO2-neutral arbeiten.
Auch wenn der Wirkungsgrad im Moment nicht so toll ist bei dieser methode, wird wenigstens ein Teil des Überschusses verwendet und geht nicht verloren.
Effizienz kann dann im laufe der Zeit auch verbessert werden.
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