Gerald hat geschrieben:Wenn ich lade und ein Elektroauto braucht den Strom, damit er schnell weiter kommt, habe ich selbstverständlich kein Problem, die Säule frei zu geben.
Wie machst du das am Destination Charger? Stehst du die ganze Zeit daneben? Oder bittest du den Kinobetreiber, mal für eine halbe Stunde zu unterbrechen? Oder soll die Opern-Sängerin mal eben die Arie unterbrechen? Ziehst du dich an, wenn du im Schwimmbad bist, gehst raus und parkst um? Sagst du deiner Frau, sie soll mal die Einkaufstaschen mit den Klamotten halten, damit du schnell ans andere Ende Fußgängerzone zur Ladesäule laufen kannst? Wohin würdest du überhaupt umparken? Vielleicht ist ja was frei, wenn der Parkplatz groß genug ist. Sehe ich mir Staffelstein (großer Parkplatz) an einem Wochenende an, oder auch das Forchheimer Schwimmbad, Nürnberg Meistersingerhalle, Fürth Michaelis-Umgebung, na, dann viel Spaß bei der Parkplatzsuche ... selbst am Arbeitsplatz parke ist erst immer um ca. 13 Uhr um. Da ist dann im Parkhaus meistens schon was frei. Vorher würdest du ein paar Kilometer bei der Parkplatzsuche verfahren (und dann wäre es schon fast besser gewesen, gleich früh ins Parkhaus reinzufahren und gar nicht zu laden). Vom Zeitaufwand ganz abgesehen.
Woher weißt du überhaupt, daß da jemand laden will (vor allem im Schwimmbad oder in der Sauna - Handyverbot?)? Ich bin kein Freund der Telefonnummer in der Windschutzscheibe. 3 Spaßanrufe war mindestens einer zuviel.
Und zuletzt: Wer sollte da überhaupt kommen, damit er
schnell weiterkommt?
Es kann sich dann ja nur um einen alten Tesla oder einen Renault Zoe handeln. Wenn er aber ausgerechnet einen Destination Charger anfährt, um
schnell weiterzukommen ... naja, irgendwer hat oben was von guter Planung geschrieben ... die hat der Neuankömmling dann ganz offensichtlich nicht gemacht.
Was machen sie in Fürth und Nürnberg, ach ja, Erlangen auch:
Begrenzen die maximale Standzeit auf 3 Stunden. Ok, aber was machst du, wenn du ins Kino gehst? Oder ins Opernhaus? Beim Kinobesuch: 20 Minuten von der Ladesäule zum Kino und eben so lange zurück. Bleiben 2h20 für den Rest. Dürfte bei den meisten Filmen eng werden. Sehr eng (Werbung, etwas vorher da sein usw). Dem Kinobetreiber muß ich leider sagen, daß ich seine Restaurants nicht besuchen kann. Ich muß ja rechtzeitig wieder bei der Ladesäule sein.
Die Ladesäulenaufsteller sind zwar sehr aktiv, denken aber das alles nicht bis zum Ende durch, ob das überhaupt so sinnvoll ist und funktioniert.
Wenn du keine Antworten auf diese Fragen von oben hast, wie man das bewerkstelligen soll, dann hast du vielleicht den guten Willen. Aber die Praxis ist dann wohl doch nochmal was anderes.
Ich bin gespannt, ob da jetzt auch überhaupt mal praxisnahe Antworten kommen. Wenn nicht, ok, dann weiß ich auch, was ich von der ganzen Sache halten soll.
Und zu allerletzt:
Wie willst du jemanden von der E-Mobiltät überzeugen, wenn du ihm solche Verhaltensweisen an den Tag legst? Denn mit dem Argument, daß es der mit dem Rex nicht braucht, gilt auch: Das vollgeladene BEV braucht es auch nicht.
Egal wie ihr es dreht und wendet, ich zerpflücke jedes eurer Argumente und zeige, daß diese Denkweise einfach praxisfremd ist.
Die einzige Lösung lautet: Es müssen mehr Destination Charger her.
Amsterdam z.B. zeigt, wie es gemacht wird. Für jedes neu zugelassene BEV oder PHEV werden zwei Ladepunkte installiert.
In Deutschalnd wird noch geforscht, welche Ladetechnik die richtige ist oder wo es sinnvoll ist, Ladestationen aufzustellen.
So wäre es in der Tiefgarage hier in Forchheim besser gewesen, anstelle der zwei 22kW-Wallboxen mit teurer Abrechnungstechnik 6-10 kleine 3.7kW-Wallboxen zu montieren, wo der Strom, den man entnehmen kann, überschaubar ist und wo das eben im Parkpreis mit drin ist.