Martin, Du weisst, dass ich da in ein paar Punkten eine andere Meiung habe
Nachbars Lumpi hat geschrieben:In den Auflistungen was von LG stammt ist auch benannt was nach GM Design entwickelt worden ist. Das ist auch nicht wenig. Das ist glaube ich dann aehnlich wie das was die Automobilhersteller bei ihrnen Zulieferern in Auftrag geben, z.B. Lenkraeder, Hebel, Schalter, Lichter, etc.
Ist das wirklich die Kernkompetenz eines Autoherstellers?
Dass ist Entwicklung und Montage des Drive Trains mit der Batterie und Steuergeraeten (Software von GM) in einer Hand entwickelt und produziert wird halte ich fuer sinnvoll.
Damit sind jedoch die Kernkompetenzen aus der Hand gegeben. Sowas macht man normalerweise wenn überhaupt, in einem Joint Venture Unternehmen, wo beide die gleiche Stimmrechtsanteile und/oder Kapitalbeteiligung haben. Sonst ist immer einer der A*
Somit ist es moeglich ein komplett integriertes Paket zu schnueren. Beide Seiten muessen sich keine Gedanken um Schnittstellendesign und -moeglichkeiten machen, Integration von Kernkomponenten und ausufernden Entwicklungskosten machen.
Müssen sie wohl. Hardware und Software kommen nicht stringent aus einem Haus.
Ein Konzern kann es intern besser, schneller, fuer nachfolgende Generationen kompatible Einheiten in groesserer Stueckzahlen verwirklichen als es zwei koennten.
Das hätte auch GM alleine gekonnt. Muss sich jetzt so aber mit einem dominanten Partner herumärgern, wenn's mal nicht so läuft...
Das kommt dem Preis zu gute. Haette sich GM nicht auf seinen Staerken konzentriert und sich fuer das wo man nicht so stark ist einen strategischen Partner geholt waere der Bolt weit aus teurer geworden. Waere er dann auch besser geworden? Ich denke nicht.
Stimmt nur bedingt. Was sind denn die Stärken von GM? Die Blechhülle dengeln? Lenkräder bauen? Naja.
Ich hätte bestenfalls die HV Komponenten ausgelagert, da LG Chem aufgrund der Marktdominanz bessere Einkaufskonditionen z.B. bei den Batteriebestandteilen erzielen kann. Sonst auch nüschts.
Genauso gewinnt LG von der Kooperation, da sie das machen was sie besser koennen und verdienen damit viel Geld.
Und wie Du gleich weiter anführst: LG ist der eigentliche Gewinner bei der Sache.
Sie koennen auch fuer den Drive Train die Entwicklungskosten klein halten, das sie die Produktion und Entwicklung mit den Resourcen, die sie haben in Groesse und Volumen fast frei skalieren koennen.
Teile, die nicht nach GM Vorgabe gebaut wurden koennen sie auch an andere Automobilhersteller verkaufen. Dies senkt nochmals die Entwicklungskosten fuer das eine Projekt und weitere Fixkosten werden auch verringert.
Und werden damit mittel- bis langfrisdtig den Preis diktieren.
Nur so lassen sich unter anderem die guenstigen Preise beim Akku verwirklichen.
Und deshalb, wie ich weiter oben schrieb, hätte ich auch nur dies durch Fremdvergabe eingekauft.
Wenn man sich mal ansieht was bei einem klassischen Auto von dem Hersteller kommt, der drauf steht und was von Zulieferern stammt bzw die prozentualen Anteile schlackern einem auch die Ohren.
Aber nicht alles bei einem.
Wenn LG bedeutende Bestandteile als Partner beisteuert, hat GM seine Kernkompetenzen aus der Hand gegeben.
Es bleibt das A und O beim Outsourcing:
Gebe Deine Kernkompetenzen nicht in fremde Hände, sonst wirst Du insbesondere bei Deinem Geschäftsmodell voll abhängig.
Die Streuung macht's. GM kann Batterien und HV Komponenten neben LG bei Samsung, Pansonic und ein paar kleineren Anbietern kaufen. Hingegen kann LG seine teils patentierten Produkte an eine Vielzahl an Autohersteller vermarkten. Das heisst, wenn's in der Beziehung mal kracht, dann suchen sie sich eben jemand anders. Und GM kommt reumütig bei Elon Musk angekrochen und klopft an, ob man bei ihm was aus der Gigafactory kaufen darf...