Habe Der Autobild auf deren Wunsch meine Sicht der Dinge kundgetan. Mal sehen, ob da ne Antwort kommt
:
Sehr geehrte Damen und Herren,
über Twitter haben Sie mich gebeten, meine Kommentare zum Artikel per Mail an Sie zu senden, was ich hiermit tue.
Der Einfachheit halber zitiere ich die Textpassagen und kommentiere diese.
1. "Bei Modellen mit hoher Laufleistung gilt zu beachten: Opel gibt acht Jahre Garantie auf den Akku – oder bis zu einer Laufleistung bis 160.000 Kilometern.“
Das stimmt so leider nicht immer. Die Garantiebedingungen wurden seit Markteintritt in 2011/2012 bis zuletzt des MJ 14/15 stetig angepasst.
Anfänglich war dort „nur“ die Hochvoltbatterie in der Garantie enthalten, zwischenzeitlich werden auch alle HV-Komponenten, wie E-Motoren, Getriebe (da Bestandteil des VOLTEC-Antriebes) sowie das externe Not-Ladekabel (Serienausstattung) inkludiert. Letzteres gilt allerdings der Ausschluss bei Kabelbruch.
2. "Aktuell ist kein anderer Stromer mit Reichweitenverlängerer – einem Benziner, der die Batterie lädt oder mechanisch auf die Vorderräder wirkt – mit einer derart großen Reichweite so günstig zu haben.“
Das stimmt so leider auch nicht. Die Systemsteuerung ermöglicht vier Fahrmodi.
a) Normalmodus (es wird solange elektrisch gefahren, bis die Batterie die untere Kapazitätsgrenze erreicht; dann springt der Reichweitenverlängerer ein, der für den nötigen Fahrstrom sorgt.
b) Sportmodus (Antriebssystem spricht spontaner an, insbesondere bei hoher Leistungsanforderung)
c) Bergmodus (der Bergmodus kann aktiviert werden, wobei dann maximal 40% Stromreserven gebildet werden werden, vorausgesetzt, die Batterie kann diese aufnehmen. Wozu? Weil extremen Leistungsanforderungen im Gebirge bei leerer Batterie der Range Extender mit 86 PS nicht die volle erforderliche Leistung erbringen kann.)
d) Haltenmodus (es wird der aktuelle Batterieladestand eingefroren und der Fahrstrom wird überwiegend vom Reichweitenverlängerer erzeugt).
Ausserdem wirkt der Benzinmotor nur dann mechanisch direkt auf die Räder, wenn extreme Leistungsanforderungen bestehen und aus Effizienzgründen die Umwandlung von Benzin zu Strom ineffizient wäre. Ansonsten wird immer elektrisch gefahren!
3. "Immerhin bis zu 80 Kilometer rein elektrisch fahren verspricht der Opel-Prospekt, AUTO BILD hatte im ersten Test 2012 allerdings nur 57,6 Kilometer ohne Abgase geschafft. „
Das ist eben eine Sache des Fahrstils. Ich selbst bin ein durchschnittlicher Autofahrer, der aber auch gerne mal Gas gibt. Ihre Reichweite kann ich nur bei schlechter Witterung und ineffizientem Fahrverhalten sowie kalten Temperaturen nachvollziehen.
Ich bin erst vor Kurzem von einer sehr langen Reise aus Südeuropa mit dem Ampera zurückgekommen und kann Ihnen das Gegenteil beweisen. Errechnete elektrische Reichweiten vor Fahrbeginn regelmässig zwischen 80 und 97km und das Ganze sogar noch wesentlich getoppt durch intelligente Fahrweise. Dazu habe ich Ihnen auch zwei Bilder beigefügt.
Des Weiteren:
Der Ampera ist technisch getrachtet kein PlugIn-Hybrid mit serieller Antriebstechnologie, sondern ein REEV - Range Extended Electric Vehicule.
Stichwort „Sensortasten“ - dem kann ich nicht zustimmen. Handhabung ist einfach zu erlernen, wer Drehknöpfe braucht ist beim Ampera und vielen modernen anderen Fahrzeugen falsch!
"Hybrid-Technik: Der Benziner springt an, wenn der Fahrakku nur noch 26 Prozent Kapazität hat. Rein elektrisch fahren "
Das stimmt so nicht. für den Fahrer sieht das so aus:
100% vollgeladen bedeutet technisch ca. 87%
0% vollgeladen bedeutet technisch ca. 21%
Daraus ergibt sich eine nutzbare Bandbreite von etwa 66% - was der Lebensdauer der Lithium-Ionen Batterie zugute kommt!
Thema Frontlippe: Die Frontlippe ist extra dazu konzipiert, dass diese bei Fahrbahnkontakt keinen Schaden nimmt. Das sollten Sie bitte ebenso dazu schreiben. Im Zubehör gibt es eine kürzere Lippe. Gehen Sie davon aus, dass ich nach etwa 3.700 km in Frankreich, Spanien und Andorra genug Erfahrung mit Tempolimit-Bodenwellen und Bordsteinen hatte! Gibt halt ein hässliches Geräusch, kaputt geht aber nix!
"Und noch ein Blick auf die Alternativen zum Opel Ampera bzw. Chevrolet Volt: Da ist natürlich der Altmeister Toyota Prius. Ein sieben Jahre alte Modell ist ab 6000 Euro zu haben. AUTO BILD-Tipp: der Prius Executive (Baujahr 2011; etwa 12.000 Euro)"
Das ist Äpfel mit Birnen verglichen. Dann müssten Sie schon einen Prius PlugIn Hybriden heranziehen, den gab es meiner Meinung nach damals noch nicht als PlugIn Variante. Die genannten Prius Modelle sind reine Hybride und keinesfalls mit dem Ampera und Volt vergleichbar. Gleiches gilt auch für Honda sowie Lexus etc.
In einigen Tagen/Wochen werde ich zur oben genannten Reise (nicht nur auf das Fahrzeug bezogen sondern ein kompakten Bericht zur gesamten Reise) auf meinem Blog (s.u.) einstellen. Bei Interesse melden Sie sich einfach.
Viele Grüße,
Matthias Peter
Mit Strom gegen den Strom.
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