Feldstärke bedenklich?

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Tom
111 kW - voll elektrisch
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Feldstärke bedenklich?

Beitrag von Tom »

Hallo,
ich bin ein totaler Laie, was Elektrotechnik angeht : Könnt ihr mich beruhigen, ist es ein mögliches gesundheitliches Risiko doch manchmal stundenlang neben einer Hochspannungsbatterie zu sitzen?
Gruß,Tom.
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slv rider
111 kW - voll elektrisch
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Re: Feldstärke bedenklich?

Beitrag von slv rider »

Da Du Laie bist wird dir folgende Herstellerinformation vielleicht nicht viel sagen aber es betrifft die elektromagnetische Verträglichkeit (EMV), also das was Du meinst:
Beschreibung, elektromagnetische Kompatibilität
Übersicht

Fahrzeuge unterliegen typischerweise bestimmten rechtlichen Bestimmungen, die die Höhe der elektromagnetischen Interferenzen (EMI) begrenzt, die von den Elektrogeräten im Fahrzeug erzeugt werden können. Außerdem müssen die Elektrogeräte im Fahrzeug einer bestimmten Menge elektromagnetischer Interferenzen (EMI) standhalten, ohne dass ihre Funktion beeinträchtigt wird. Elektromagnetische Interferenzen (EMI) werden überall dort erzeugt, wo elektrischer Strom durch einen Stromkreis fließt. Die Menge der erzeugten elektromagnetischen Interferenzen (EMI), bzw. ihre Größe, hängt für gewöhnlich von der Menge des Stromflusses, der Stromstärke und dem Ein-Aus-Muster des Stromflusses durch den Stromkreis, also der Frequenz ab. Die Anforderungen hinsichtlich elektromagnetischer Interferenzen (EMI) werden gemeinhin als elektromagnetische Verträglichkeit bezeichnet.

Es gibt viele verschiedene Maßnahmen, um sicherzustellen, dass das Fahrzeug den Anforderungen für die elektromagnetische Verträglichkeit entspricht. Diese umfassen:

• den Einbau von Kondensatoren und Widerständen in bestimmten elektrischen Stromkreisen

• das Regulieren der Frequenz, mit der ein Gerät läuft

• das Abschirmen der Drähte, Kabel und Bauteile

Stromkreisauslegung

Das Spannungswechselrichter-Modul, oft als Spannungswechselrichter-Modul Fahrmotor/Generator bezeichnet, und das 14-V-Leistungsmodul, auch Zusammenbau Steuergerät Gleichstrom - Zubehör genannt, enthalten jeweils Filterkondensatoren, die an die Hochspannungsstromkreise angeschlossen sind. Diese Kondensatoren sind erforderlich, um die Spannungsspitzen zu reduzieren, die als Folge des Ein- und Ausschaltens von Strom auftreten. Durch das Reduzieren der Spannungsspitzen werden auch die elektromagnetischen Interferenzen (EMI) reduziert. Die Frequenz beim Stromschalten wird ebenfalls genau reguliert. Eine zu hohe Frequenz kann zu einer erhöhten Erzeugung von elektromagnetischen Interferenzen (EMI) führen.

Verkabelung/Kabelauslegung

Im Fahrzeug kommen verschiedene Arten der Draht-/Kabelabschirmungen zur Anwendung. Häufige Arten der Stromkreisabschirmung sind verdrillte Leitungen und Geflechtschirmung oder Folien. Verdrillte Leitungen werden typischerweise in Stromkreisen wie seriellen Datenstromkreisen verwendet. Die verdrillten Leitungen sind mit einem bestimmten Verdrillung-pro-Länge-Verhältnis miteinander verdreht. Abgeschirmte Kabel werden für alle Stromkreise verwendet, die entweder vor externen elektromagnetischen Interferenzen (EMI) geschützt werden müssen oder deren eigene Abstrahlung von elektromagnetischen Interferenzen (EMI) an andere Bauteile oder Stromkreise in der Nähe reduziert werden muss.

Hochspannungskabel

• Baugruppe Pluskabel und Massekabel 300-V-Batterie

• Zusammenbau 3-Phasen-Kabel Spannungswechselrichter-Modul

• Klimakompressor zusammenbauen

Die Hochspannungskabel sind mit einer internen Geflechtschirmung ausgestattet. Typischerweise sind beide Enden der internen Geflechtschirmung mit der Karosserieerdung verbunden. Alle intern abgeschirmten Hochspannungskabel sind an ihren Kabelendanschlusspunkten geerdet. Sofern verwendet, werden Montageblocks verwendet, um als Verbindung zwischen Abschirmung und Karosserieerdung zu dienen. Verbindungspunkte, die nicht mit einem Montageblock gewartet werden, verwenden einen separaten Kabelschuh.

Nieder- und Mittelspannungsverkabelung

Die Signalstromkreise der Getriebesensoren sind mit einem Abschirmschutz ausgestattet. Der Positionssensor des Fahrmotors/Generators und die Temperatursensorstromkreise verwenden eine interne Folienschirmung. Der Kabelsatz außerhalb des Getriebezusammenbaus ist über Kabelschuhe am Zusammenbau Steuergerät Fahrmotor mit der Karosserieerdung verbunden. Der interne Getriebekabelsatz ist mit einem Kabelschuh am Ventilkörperzusammenbau mit der Karosserieerdung verbunden.

Die 3-Phasen-Kabel der Zusatzgetriebeölpumpe verwenden eine interne Folienschirmung. Die Kabelsatzabschirmung ist mit der Karosserieerdung innerhalb des Spannungswechselrichter-Moduls Motor/Generator verbunden.

Bauteilabschirmung

Bestimmte Bauteile können elektromagnetische Interferenzen (EMI) aufgrund ihres Aufbaus effektiv abzuschirmen. Metallabdeckungen, karosseriegeerdete Gehäuse und elektromagnetisch leitende Dichtungen können Teil der Auslegung der elektromagnetischen Verträglichkeit eines Bauteils sein.

Abschirmungsverlust

Ein Verlust der ordnungsgemäßen Abschirmung kann je nach dem, an welcher Stelle der Abschirmungsverlust auftritt, zu einem mangelhaften AM-Radioempfang und/oder falschen Sensorstromkreisangaben führen. Schadstellen, die auch den isolierten Leiter der Hochspannungskabel betreffen, sind irreparabel. Bestimmte Nieder- und Mittelspannungskabelsätze können möglicherweise repariert werden. Siehe Verkabelungsreparaturen und Verdrehte oder abgeschirmte Leitungen verbinden. .
Quelle: Opel Tis 2 Web
EcoDrive
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Re: Feldstärke bedenklich?

Beitrag von EcoDrive »

Tom hat geschrieben:Hallo,
ich bin ein totaler Laie, was Elektrotechnik angeht : Könnt ihr mich beruhigen, ist es ein mögliches gesundheitliches Risiko doch manchmal stundenlang neben einer Hochspannungsbatterie zu sitzen?
Die Batterie selbst erzeugt fast kein Magnetfeld. Die Stromleitungen sind ja wie slv rider geschrieben hat etwas abgeschirmt.

Mal ganz salopp gesagt, dein Handy am Ohr ist weitaus gefährlicher. Durch die gepulste Stahlung.

Natürlich hat in den vergangenen 50 Jahren die Stärke der Magnetfelder in Autos ganz allgemein stark zugenommen. Viele neue el. betriebene Systeme und Steuerungen wie Lenkrad- oder Sitzheizung usw.

Es ist auch nicht von der Hand zu weisen, dass es Menschen gibt, die empfindlich mit Kopfschmerzen auf Magnetfelder reagieren. Das tun sie aber nicht erst seit es den Ampera gibt. Da reicht schon das Netzgerät eines Laptops oder Niedervolt Halogentischlampe mit Transformer.

Ich habe letztes Jahr mit einem Lokomotivführer gesprochen. 111 KW gegenüber einigen Tausend KW Motorenleistung einer Lokomotive. Transformer mit 15'000 Volt Eingangsspannung.
Er hat mich ungläubig angesehen. Was ich meine wie starke Magnetfelder er in seinen 40 Berufsjahren 'im Rücken' gehabt habe, jedenfalls er fühle sich wohl im Ruhestand.

Grüsse
EcoDrive
Opel Ampera, 2012 seit 3.5.12.
Vollständige Datenerfassung seit 6.5.12
35504 km elektr. mit 12,88 kWh/100km ab Akku.
16,58 kWh ab geeichtem Zähler
1698 km RE-Betrieb 7,49 L/100km
Lebensd.Verbr. 0,52 L/100km (0,34 L/100km seit 6.5.12)
Stand 08.10.14
Tom
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Re: Feldstärke bedenklich?

Beitrag von Tom »

Vielen Dank, slv rider und ecodrive, bin doch einigermaßen beruhigt, besonders weil der Lokführer keinen Schaden genommen hat :-) !!
Gruß,Tom.
Tim
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Re: Feldstärke bedenklich?

Beitrag von Tim »

Hallo Tom,

da ich sehr empfindlich auf solche Felder reagiere, fuhr ich den Ampera testweise eine lange Strecke von insgesamt ca. 350 km. Für mich wäre es ein KO Kriterium gewesen, wenn ich diesbezgl. Beschwerden wahrgenommen hätte. Denn in der Tat ist dies ein Aspekt welcher bisher bei allen Tests nicht berücksichtigt wurde. Unsere Kopfschmerzen während der Fahrt schienen auch zunächst auf diese Problematik hinzudeuten. Diese waren jedoch durch die Klimaautomatik bedingt. Das Handbuch enthält auch einen entsprechenden Warnhinweis wegen der Umluftautomatik. Beschwerden auf Grund des elektromagnetischen Feldes werden etwas anders gefühlt. So kann man diese am ganzen Körper wahrnehmen oder eben durch Langzeitschäden. Die fehlende Außenluft und zusätzliche Ausgasung jedoch eher über die Atemwege, Müdigkeit und Kopfdruck.

Du sitzt zwar in der Tat unmittelbar neben der Batterie. Aber diese Batterie liefert Gleichstrom. Dies ist erheblich unproblematischer als Wechselstrom. Zumal diese sehr gut isoliert sein dürfte. Sehr gesundheitsschädlich ist z.B. unser Wechselstromnetz, welches auf 50 Hz basiert. Daher sollte man sich von allen Geräten fern halten, die Transformatoren beinhalten. Auch die alten Röhrenmonitore beinhalten erheblich größere Gesundheitsrisiken. Ein Radiowecker, 50 cm neben dem Kopf positioniert kann z.B. deutliche Schlafprobleme verursachen. Ganz schlimm ist es jedoch wenn Du unter einer Hochspannungsleitung (da Wechselstrom!) lebst. Ich fühle diese z.B. schon blind aus 50 Metern Entfernung.

Etwas anders wie bei den Batterien verhält es sich jedoch mit den Elektromotoren des Amperas. Diese haben starke elektromagnetische Felder, sind meiner Meinung nach aber weit genug vom Körper entfernt. Im Motorraum soll sich auch ein Inverter befinden (wenn ich das richtig verstanden habe). Von diesem würde zwar auch ein stärkeres Feld ausgehen. Ich vermute aber, dass auch hier der Abstand zum Körper ausreichend ist.

Auch sollte man die Zeitspanne bedenken. Neben einem Radiowecker liegst Du täglich 8 Stunden. Beim Ampera sind es vielleicht 30 bis 60 Minuten täglich.

Ich werde mir in den nächsten Wochen nochmals einen Ampera holen. Dann kann ich Euch auch genaue Meßwerte nennen. Die Meßgeräte hatte ich leider bei der ersten Fahrt nicht dabei.

Tim
Jetzt fallen alle Masken: http://www.spiegel.de/politik/ausland/s ... 09108.html

Tagesenergie Nr. 39 vom 21.06.13; http://bewusst.tv/tagesenergie-39/
Priusfan
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Re: Feldstärke bedenklich?

Beitrag von Priusfan »

@Tim:
Ein Radiowecker, 50 cm neben dem Kopf positioniert kann z.B. deutliche Schlafprobleme verursachen.
Dann solltest Du den so einstellen, dass der erst klingelt wenn Du wirklich aufstehen willst ;) Nee mal im Ernst. Ein Radiowecker erzeugt kein großes elektromagnetisches Wechselfeld. Wenn Du damit Schlafstörungen hast so sind es die flackernden Ziffern bei älteren Geräten oder die hochfrequenten Oberwellen die Du nicht hörst. Das hat aber alles nix mit EMV zu tun.
Elektromotoren des Amperas. Diese haben starke elektromagnetische Felder,


Ja richtig. Diese finden jedoch ihren Gegenpol im Permanentmagneten und werden zu nahezu 98% in mechanische Energie umgewandelt. Der Rest geht in Wärme verloren. Und was dann noch übrig bleibt wird durch das Gehäuse abgeschirmt.
Sehr gesundheitsschädlich ist z.B. unser Wechselstromnetz, welches auf 50 Hz basiert. Daher sollte man sich von allen Geräten fern halten, die Transformatoren beinhalten.
Naja das ist Quatsch. Dann müßtes Du ja fast alle elektrischen Geräte in Deinem Haushalt eliminieren. Ein besonders und leistungsstarkes Netzteil enthält übrigens Dein Computer vor dem Du gerade sitzt. Aber ich kann Dich beruhigen. Das ist ausreichend gut abgeschirmt. Genauso wie alle anderen Netzteile.

Das stärkste Magnetfeld erzeugt übrigens die Mircrowelle. Aber selbst 10cm daneben wirst Du kaum noch was davon messen können, da diese auch ordentlich abgeschirmt ist.
Ganz schlimm ist es jedoch wenn Du unter einer Hochspannungsleitung (da Wechselstrom!) lebst. Ich fühle diese z.B. schon blind aus 50 Metern Entfernung.
Ja ich auch. Das liegt aber weniger am Magnetfeld sondern mehr an der Ionisierung der Luft in deren Nähe. Außerdem ist bei hoher Luftfeuchtigkeit ein leichter 50Hz Brummton hörbar.

Ob dies wirklich gesundheitsschädlich ist, kann ich nicht sagen. Aber in 100-200m Entfernung auf jeden Fall nicht.

Diese unbegründeten Ängste sind aber derzeit ein sehr großes Problem beim Ausbau der Stromnetze, der dringend erforderlich ist um weiter regenerative EE ausbauen zu können. Auch die elektrifizierung der Mobilität erfordert neue Hochspannungsleitungen.

Also wenn Euer EVU eine Anfrage bei Euch stellt ob sie einen Hochspannungsmast in Euren garten setzen dürfen, dass sagt Ihr: "Ja gerne" ;)
Tom
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Re: Feldstärke bedenklich?

Beitrag von Tom »

Danke, Tim!
Gruß,Tom.
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