Batterielebensdauer und Kurzzeitspeicherung

von Gestern
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Batterielebensdauer und Kurzzeitspeicherung

Beitrag von von Gestern »

Zum Thema Batterielebensdauer und Recycling hier ein interessanter Artikel, den aber möglicherweise viele schon gelesen hatten:
http://rdir.de/r.html?uid=A.B.5IP.CHn.B ... Q09UqueCsg

Zum Thema Netzstabilisierung und Kurzzeitspeicherung des Stroms in der E-Auto-Batterie durch bidirektionale Ladegeräte habe ich einige besorgte Beiträge gelesen, die vor der zusätzlichen Alterung ihrer Batterie Angst haben. Gibt es hierzu in unserer Community Spezialisten, die genaueres wissen? Meine unmaßgebliche Meinung: die Autofirmen geben viele Jahre Garantie. Zu meiner E-Smart-Batterie habe ich gehört, dass 3000 Voll-Ladezyklen garantiert werden, dies übersteigt bei weitem meine Vorstellung von der Lebensdauer des Autos (es gibt ja leider noch andere Komponenten als den Antriebsmotor). Die vielen extremen Lastwechsel-Spitzen beim städtischen Fahren (mit 20...30 KW Rekuperation) sind dabei aber nicht gemeint. Diese ergeben jedoch genau das Abbild der Kurzzeitspeicherung mit bidirektionalem Ladegerät! Wer hat schon mal davon gehört, das er nur eine begrenzte Anzahl von Beschleunigungs- und Rekuperationsvorgängen haben könnte?? Ich nicht. Das bedeutet doch, dass man als Pendler durchaus einen Vertrag mit seinem Stromversorger haben könnte, der nachts und tags (wenn das Auto an einer Dauersteckdose hängt) im vereinbarten mittleren Ladungsbereich (und mit vorgegebener Mindest-Ladung vor der jeweiligen nächsten Fahrt) beliebig die Stromspitzen bzw. -Lücken glätten möchte. Durch die Normal-Steckdose gehen maximal 16 Ampere, das ist nichts gegen Beschleunigungs- und Brensvorgänge! Der Stromversorger würde sicher gerne dafür bezahlen, denn andere Maßnahmen sind teurer.
Also - wer hat begründete Argumente gegen bidirektionale Ladegeräte?
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he2lmuth
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Re: Batterielebensdauer und Kurzzeitspeicherung

Beitrag von he2lmuth »

Ist hier schon diskutiert worden deshalb ganz kurz:

Jede JEDE Ladung und Entladung bringt die Batt ihrem Lebensende entgegen.
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Es ist keinesfalls ausreichend lediglich keine Überlegungen anstellen zu können, man muss auch unfähig sein diese mitzuteilen.
von Gestern
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Re: Batterielebensdauer und Kurzzeitspeicherung

Beitrag von von Gestern »

So gern's mir leid tut... :oops:
aber ich habe keine Hinweise darauf in Erinnerung, wie "nervös" der Stromfuß eines Fahrers sein darf, bevor die Garantieleistung (z.B. innerhalb der 8 Jahre) verweigert wird :!:
Bitte Hinweis auf den oder die dazu passenden Beiträge, damit ich sie finden kann, vielen Dank!
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he2lmuth
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Re: Batterielebensdauer und Kurzzeitspeicherung

Beitrag von he2lmuth »

Ich müsste auch suchen ;)

Schreib mal Opel an und schildere das was Du vor hast. Ich bin sicher, das bei dieser Doppelbelastung die Gewährleistung erlischt.
Diese erlischt bei nervösem Gasfuss selbstverständlich nicht, denn das gehört zum bestimmungsgemäßen Gebrauch des Autos.
Die Netzstabilisierung nicht.
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Es ist keinesfalls ausreichend lediglich keine Überlegungen anstellen zu können, man muss auch unfähig sein diese mitzuteilen.
von Gestern
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Re: Batterielebensdauer und Kurzzeitspeicherung

Beitrag von von Gestern »

he2lmuth hat geschrieben:
... Ich bin sicher, das bei dieser Doppelbelastung die Gewährleistung erlischt.
Diese erlischt bei nervösem Gasfuss selbstverständlich nicht, denn das gehört zum bestimmungsgemäßen Gebrauch des Autos.
Die Netzstabilisierung nicht.
Danke!
Aus der Sicht des Garantie-Juristen ist das natürlich klar.
Aus der Sicht des Technikers befindet sich die Batterie direkt im "Erholungsurlaub", solange sie an der Steckdose hängt - im Gegensatz zum täglich erlaubten nervösen Stromfuß. Von Doppel"belastung" kann also gar keine Rede sein, von sinnvoller Doppel-Nutzung schon eher.
Aber Experimente will ich ja mit meinen E-Autos gar nicht machen; ich frage mich blos, weshalb es auf Wunsch Metallic-Lack und ähnliche Extrawürste geben muss, aber noch keine bidirektionalen Ladegeräte.
Hier zwei Bilder einer Batterie-Firma (hoffentlich klappt's, habe noch keine Übung mit dem Bilder-Hochladen).
Bin gespannt, ob es noch andere Stellungnahmen gibt.
Gute Fahrt weiterhin!
Dateianhänge
Pulse Test
Pulse Test
LiTec pulse Test 2.png (70.53 KiB) 6339 mal betrachtet
CycleTest 1C-1C
CycleTest 1C-1C
LiTec CycleTest 1C-1C.png (72.36 KiB) 6339 mal betrachtet
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he2lmuth
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Re: Batterielebensdauer und Kurzzeitspeicherung

Beitrag von he2lmuth »

Es ist eine Mehr und Doppelbelastung, aus der Sicht eines batterieerfahrenen Technikers ;)

Nun aber Andere vor :roll: habe fertig :lol:
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Markus Dippold
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Re: Batterielebensdauer und Kurzzeitspeicherung

Beitrag von Markus Dippold »

von Gestern hat geschrieben:Aus der Sicht des Technikers befindet sich die Batterie direkt im "Erholungsurlaub",
Nein. Das wäre so, wenn es ein ent- oder weder wäre. Ist es aber nicht.
Die Netzstabilisierung käme zum nervösen Gasfuß noch hinzu. Jeder (Teil)Ladezyklus vermindert die Dauer der Haltbarkeit des Akkus für das Fahren mit dem E-Fahrzeug.

Solange es keine zyklenfesten Akkus zu erschwinglichen Preisen gibt, werde ich den Akku meines E-Fahrzeugs nicht für den allgemeinen Gebrauch zur Verfügung stellen.

Oder die simple Rechnung (Beispielzahlen):
Der Akku im Ampera kostet 10000 Euro bei einer ausgelegten Zyklenzahl von 2000. Wenn der Netzbetreiber durch die Stabilisierungsmaßnahme einen Zyklus "verbraucht", erwarte ich eine monetäre Kompensation von 5 Euro.

Gruß
Markus
Bild- Opel Ampera ePionier, lithiumweiß, Modelljahr 2012
Besitz und Datenerfassung seit 13.12.2012
Kilometerstand: 204426km
164466km elektrisch, 16.14kWh/100km ab Akku
31143km RE-Betrieb, 6.05l/100km
LDV 1.2l, persönlicher LDV 0.98l

Stand 31.03.2024

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Re: Batterielebensdauer und Kurzzeitspeicherung

Beitrag von von Gestern »

Markus Dippold hat geschrieben:...Jeder (Teil)Ladezyklus vermindert die Dauer der Haltbarkeit des Akkus für das Fahren mit dem E-Fahrzeug.

Solange es keine zyklenfesten Akkus zu erschwinglichen Preisen gibt, werde ich den Akku meines E-Fahrzeugs nicht für den allgemeinen Gebrauch zur Verfügung stellen.
...
Ich fragte: "Wer hat schon mal davon gehört, das er nur eine begrenzte Anzahl von Beschleunigungs- und Rekuperationsvorgängen haben könnte?" Gemeint ist natürlich innerhalb der Garantiezeit!
Ich kenne nur die 3000 vollen Ladezyklen und wunderte mich bisher schon wiederholt darüber, dass die abertausenden Teilentladungen (Beschleunigen) und Teilladungen (Rekuperation) nie erwähnt wurden. Bis ich nun das oben hochgeladene Bild über den Pulse-Test gesehen habe. Wer kann diese Daten richtig lesen und z.B. mit dem Fahrtverlauf einer Stadtrundfahrt vergleichen? Jeweils 3 sec Fuß vom Strompedal, 8 sec Strom geben; wie oft pro Fahrt? Diejenigen Forumsmitglieder, die die genauen Daten aus Ihrem Ampera erfassen können, müssten doch eine ausgezeichnete Statistik über diese zigtausend Teilladungen haben; von denen könnte ich vielleicht eine Erfahrungsantwort erhoffen, oder kann man das nicht sehen :?

Tut mir etwas Leid, aber die bisherigen Antworten haben mir nicht sehr geholfen - irgendwo stehe ich da wohl auf dem Schlauch. Wer kann mir bitte die beiden Bilder der Tests besser erklären :?:
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georgk111
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Re: Batterielebensdauer und Kurzzeitspeicherung

Beitrag von georgk111 »

Ganz vereinfacht gesagt (stimmt im Detail nicht ganz, auch etwas typabhängig) ist das Produkt aus Zyklenzahl mal Entladetiefe konstant. als 3000x100% (nutzbare Ladung) oder 30000x10% kommt (fast) auf dasselbe raus. Reku ist halt eine Mikroladung von 1-2% wenn es länger bergab geht. Stoßartige Belastungen stressen angeblich die Liion-Akkus, zumindest bei Handyakkus gibt es da Literatur. Aber natürlich nicht beim Ampera :mrgreen:

Summary: Der Akku nutzt sich bei Gebrauch ab.
Daher käme für mich nur eine "Preisoptimierte" Ladung als Pufferung in Frage: E-Werk liefert mir an einer ferngesteuerten Steckdose dann Strom, wenn er besonders günstig ist. Dann gibt es halt kein laden zu Fahrtbeginn mehr sondern er "darf" bereits um 19:00 laden falls da Windstom günstig ist, oder um 24:00. Garantiert muss werden, dass die letzten sagen wir 5 Stunden auf jeden Fall verfügbar sind. Ist technisch aber alles mit Smartmeter und gesteuerter Ladestation machbar.
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he2lmuth
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Re: Batterielebensdauer und Kurzzeitspeicherung

Beitrag von he2lmuth »

Teilweiser Widerspruch werter Georg.
Es ist keineswegs egal ob ich 100 Entladungen zu 100% mache oder 400 Entladungen zu 25%.

Letztere führen zu einem erheblich größeren Gesamtkapazitätsdurchsatz und die Degeneration ist geringer.

www.batteryuniversity.com

Das Beste was es auf diesem Gebiet gibt... für Leute mit Zeit und Englischkenntnissen.
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