Hurra! Deutschland hat mehr Sonne als den USA!

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RobbertPatrison
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Hurra! Deutschland hat mehr Sonne als den USA!

Beitrag von RobbertPatrison »

Das behaupten die Kwalitaetsjournalisten der FOX news Nachrichtensender: http://www.slate.com/blogs/future_tense ... video.html

Es ist aber wahr das es in Deutschland (dank massive Subventionen) viele Solardaecher gibt. Die Karte zeigt das im schnitt ein Solardach in Deutschland nur halb so effizient ist. Es waere vielleicht besser in Spanien grosse Solaranlagen zu bauen, anstatt unzaehlige Deutsche Kleinhaeuser mit Solarcellen zu entschmuecken. Der unterschied is sogar noch groesser weil die Sonnenorientiering und Dachschreage der meisten Haeuser nicht optimal ist und Kleininstallationen viel teurer ist. Also statt nur 3% koennte the gleiche Solarflaeche 6% des Energiebedarfs leisten.

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Zuletzt geändert von RobbertPatrison am 8. Feb 2013 23:29, insgesamt 1-mal geändert.
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micky4
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Re: Hurra! Deutschland hat mehr Sonne als den USA!

Beitrag von micky4 »

Aber was nutzt mir das in Österreich oder Deutschland, wenn es in Spanien mehr Solarstrom gibt ?
Liebe Grüße, Michael CU#13068, lithiumweiss, ePionier
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Ampera-Fan
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Re: Hurra! Deutschland hat mehr Sonne als den USA!

Beitrag von Ampera-Fan »

RobbertPatrison hat geschrieben:Das behaupten die Kwalitaetsjournalsisten der FOX news Nachrichtensender: http://www.slate.com/blogs/future_tense ... video.html

Es ist aber wahr das es in Deutschland (dank massive Subventionen) viele Solardaecher gibt. Die Karte zeigt das im schnitt ein Solardach in Deutschland nur halb so effizient ist. Es waere vielleicht besser in Spanien grosse Solaranlagen zu bauen, anstatt unzaehlige Deutsche Kleinhaeuser mit Solarcellen zu entschmuecken.
genau das ist aber der Knackpunkt bei der Energiewende, die Dezentralisierung der Energieversorgung
.. und wenn sichs rechnet, why not?
(ich habe 6,3 kWp und 20 m² thermisch und Pellet-Heizung)

und wenn jetzt der Einwand kommt, "massive Subventionierung", dann sag ich nur Kohle und Atom werden nun schon über 40 Jahre subventioniert und können immer noch nicht auf eigenen Beinen stehen und verursachen massive Umweltschäden und Folgekosten!
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ePionier seit 17.11.2010, Ampera-Besitzer seit 19.10.2012 (MJ2013 DU103xxx)
Gesamtverbrauch (Strom plus Benzin) für 93266 km: ca. 22,2 kWh/100km,
Anteil elektrisch/fossil (83,3%/16,7%) - 73655 km mit 12195 kWh=16,6 kWh/100km ab Steckdose - 19184 km mit 1053 ltr.=5,5 ltr./100km, Lebensdauerverbrauch=1,13 ltr./100km (Stand:31.10.2023)
übrigens: der (bezahlte) Strom kommt von EWS (1g CO²/kWh), physikalisch aber oft von der PV-Anlage
Jürgen
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Re: Hurra! Deutschland hat mehr Sonne als den USA!

Beitrag von Jürgen »

Bei Hurra Deutschland muss ich aber an etwas anderes denken, hat nix mit Ampera zu tun :lol:
Jürgen.

Mein Auto fährt ohne Atomstrom...
kmkce
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Re: Hurra! Deutschland hat mehr Sonne als den USA!

Beitrag von kmkce »

RobbertPatrison hat geschrieben: Also statt nur 3% koennte the gleiche Solarflaeche 6% des Energiebedarfs leisten.
Hallo RobbertPatrison,

Hmm ja, in Spanien wie in der USA gibt es viel Sonne, viele geeignete Dächer und auch viel mehr Boden, der nicht landwirtschaftlich benutzt wird. Aber wieso tut das kaum einer?

Der wirklichen Grund, warum es hier in DE im Vergleich zu USA oder woanders so boomt und es so viele Anlage gibt, ist, dass die Installation und der Anschluss einer neuen Anlage auf Häuser komplett ohne Genehmigung und ohne Verzögerung geht. Man baut sie und meldet diese einfach an dem Netzbetreiber, der per Gesetzt verpflichtet ist, die Anlage und den Strom abzunehmen. Es ist sogar nicht mal ein Vertrag dafür notwendig!

In USA ist meines Wissens fast überall so, dass neue Anlagen erst genehmigt und sogar Anschlussgebühren gezahlt werden müssen. Dann muss man ganz spezielle und nicht ganz reglementierte Verträge schließen, damit den Strom überhaupt abgenommen wird. Es ist umständlich, es kostet Zeit und macht alles um einiges teurer.

Und so lange sich das nicht überall auf der Welt ändert, bzw. wenn sich die Lage hier in DE verschlechtert, wie es viele vom FDP oder CDU wünschen, werden wir weiterhin viel für Gas, Kohle, Benzin und Uran zahlen, anstatt uns großenteils selbst zu versorgen...

Und was ist mit den größeren Anlagen? Z.B. in der Wüste, oder in Spanien? Ach ja, Wüsten und Land gibt es, aber gibt es auch genug Leitungen dort? Muss sich der Solarbauer erst um die Leitungen kümmern? Oder ist es besser, wenn wir zurück auf die Hausdächer kommen? Also dort wo die Energie lokal verbraucht werden kann. So etwa wie hier in DE, wo immer noch einen großen Teil des Solarstroms lokal, spricht in der unmittelbaren Nachbarschaft verbraucht wird. Es ist nach Untersuchungen sogar so, dass damit auch die lokale Netze stabilisiert werden, insbesondere um die Mittags-spitzen.

Aber, was ich am meisten nicht ich verstehe ist, warum immer noch nur über Kosten geredet wird??? Eine Solaranlage lässt sich heute in DE für ca 1200-1400 Euro pro kW schlüsselfertig installieren - 4-5 KW reichen für eine Familie. Es ist somit so günstig geworden, dass es im Prinzip jeder, der ein Dach hat, leisten könnte. Und die Anlage muss sich nicht mal rentieren, die Summe die man pro Haus investiert ist ja nicht viel mehr als für ein Familienurlaub... Es ist meiner Meinung fast nicht mehr notwendig, eine EEG-Vergütung zu zahlen, man könnte einfach den Strom selbst verbrauchen, bzw. speichern und den Rest über eine gemeinsame virtuelle Börse für ein paar Cent verkaufen. Der große Gewinn ist damit so wieso nicht mehr zu machen.

Grüße
Peter
Volt-Freund
RobbertPatrison
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Re: Hurra! Deutschland hat mehr Sonne als den USA!

Beitrag von RobbertPatrison »

Hallo Amperafreunde,

Interessante Diskussion, und Dank fuer die Feedback. Die FOX news sind bloede anti-Oeko-idioten die nicht mal wissen wo Deutschland ist. Aber das heisst nicht das das andere extrem Korrekt ist. Als Ingenieur habe ich gerne erst die Fakten klar.

Erst the Basisfakten hier: Fuer mein haus in sonnigen Kalifornien brauche ich eine 4kWp Solardachanlage, und die produziert hier 6000kWh netto am jahr. In Deutschland wuerde ich mehr als 2x zo viel brauchen fuer die gleiche Production. Das kostet bruto $25171 dollar schluesselfertig, und nach $8000 Steuersubventionen ungefaer $17000 (12600 Euro, also 3150euro/kWp). Das verdient sich in ungefahr 9 Jahre zurueck.

3150euro/kWp ist viel teurer hier als in Deutschland (1500-2000euro/kWp). Diese artikel bestaetigt dass Genehmigungen nur ein teil des Problems sind: http://www.technologyreview.com/news/50 ... n-germany/

Der Nettounterschied is weniger: dank viel mehr Sonne sollten die Nettokosten fast gleich sein.

Statt eine anlage auf mein Dach weare is mir viel lieber als meine anlage zusammen mit die meiner Nachbarn auf das Dach der oertlichen Supermarkt installiert wuerde. Das ist effizienter weil es grosser und optimal ausgerichted ist und sieht auch viel besser aus. Sicher preiswerter und technisch besser.

Technisch noch besser weare als meine Anlage in der Wueste mit viel mehr Sonne stehen wuerde. Das Ganze Eurpaeische grid is sowieso eine grosse machine.

Lokale dezentalisierte produktion fuer Elektrizitaet hoert sich gut an, aber ist technisch nicht immer die beste order kostguestigste Loesung.

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kmkce
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Re: Hurra! Deutschland hat mehr Sonne als den USA!

Beitrag von kmkce »

Autsch! Ist das Teuer: 25000 Dollar für 4kWp? Mehr sogar als der Unterschied bei gleiche Autos in Amerika und EU... Sind das nicht alte Preise?

Ich muss aber eine kleine Korrektur bei deine Angaben machen: eine Anlage von 4 kWp mach auch hier in DE etwa 4000 kWh pro Jahr. Also ist der Unterschied zur Kalifornien nur 30-40%! Warum ist das so? In den zu sonnigen Gebieten werden die Anlagen zu heiß und sind somit weniger effektiv. Das größere Problem hier in DE ist aber, dass in Winter die Tage zu kurz sind und es kaum Sonne gibt, und der Strom reicht dann überhaupt nicht. Man muss also ein Euro-Grid machen, wo sich alle zusammenschließen mit Sonne, Wind, Wasser und einige konventionellen Reserven.

Ja, es ist eine Extreme hier. Wir sind zum Teil Ökoidioten geworden. Wir bauen Solaranlagen und Windräder ohne Ende und dämmen die Häuser, bis diese verschimmeln... aber anders geht es noch nicht. Die örtlichen Supermärkte reichen nicht, deren Dachfläche ist zu klein. Es gibt allerdings viele lokale Bürgeranlagen hier, wie etwa auf Schulen, Sporthallen, Gemeindegeäuden, die von dein Bürgern finanziert werden, die selbst kein Dach haben, oder nicht bauen können.

Es gibt auch keine Wüste hier, sondern fast nur grünes Land. Größere Leitungen aus Spanien oder aus Afrika sind noch lange nicht da, um ganz DE zu versorgen. Wer soll sie machen? Alle reden nur, machen große Pläne, keiner macht was. Es hackt genau hier - man braucht Genehmigungen und Trassen für diese Leitungen, und dann klagen die Anwohner, die davon betroffen sind. Es dauert bestimmt noch 10-20 Jahre bis es so weit ist. Also machen es die kleinen Leute erst mal selbst. Und das ist besser als nichts, viel besser als zu warten.

Ab April wird zum Teil auch Speicher (Batterien) gefördert, mal sehen, was daraus wird. Es ist wie gesagt nicht die beste Lösung, aber wie lange noch so weiter machen? Es ist fast so, wie mit den Elektroautos: Wir betteln fast darum, dass die großen Hersteller uns mit Modellen und ausreichend größeren Stückzahlen beglücken. Aber die denken nicht daran, weil sie mit den alten Autos ganz viel Geld gewinnen. Genau so verhalten sich auch die größeren Energie-Konzerne (Exxon 45 Milliarden Dollar Gewinn 2012) oder deren Finanzierer (die Banken und die gierigen Börsianer)... erst mal Kohle machen, dann sehen wir, wie wir die Welt retten und vielleicht sogar auch dabei mal Geld verdienen können.

Ein trauriges Bild ist das... :evil:

Grüße
Peter
Volt-Freund
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Re: Hurra! Deutschland hat mehr Sonne als den USA!

Beitrag von RobbertPatrison »

Danke. Hier noch eine gute Zusammenfassung:

http://cleantechnica.com/2013/02/09/ger ... r-lessons/
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