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Re: Matthias Willenbacher (juwi) zu Energiewende und Elektro

Verfasst: 30. Jun 2013 18:36
von Joachim
Hallo Johannes, da bin ich ja mal gespannt, was du dazu sagst, wenn du‘s gelesen hast.
Für mich waren viele „Augenöffner“ dabei. Frau Kemfert bietet eine Gegendarstellung zu zehn Mythen, die immer wieder von den Medien und Energiewende-Gegnern in Diskussionen wiederholt werden.

Re: Matthias Willenbacher (juwi) zu Energiewende und Elektro

Verfasst: 30. Jun 2013 20:31
von Martin
Tachy hat geschrieben:ich spinn jetzt mal so rum....so nach dem Motto "geht nicht gibts nicht...":

Warum dauerhaft einen verlustbehafteten Motorgenerator betreiben und stattdessen im Normalbetrieb nur den Motorteil im Leerlauf netzsynchron betreiben ( quasi als Schwungrad ) und nur wenn der Kurzschlussfall eintritt, wird die Kette aktiviert und gleicht dann wie von Dir beschrieben den Kurzschluss aus?
Interessanter Vorschlag, der Motor hat dann aber auch eine gewisse Leerlaufleistung die den Wirkungsgrad der Anlage verschlechtern. Außerdem müsste dazu ein zusätzliches Schaltfeld gekauft werden, welches auch wieder Geld kostet.
Bleiben wir bei Netzqualität, ein Generator liefert von Natur aus eine perfekte Sinusform der Spannung, ein FU Erfahrungsgemäß eher was Sinusähnliches. Und welcher Spannung / Sinus soll ein FU folgen wenn kein Generotor mehr dreht? :?
Ich finde erst mal nix verwerfliches die Parkbetreiber auch zur Qualitätssicherung im Interesse aller beitragen zu lassen. Mit einer mehr und mehr zur "Rechteckspannung" mutierten Sinusform haben alle Verbraucher zu kämpfen und könnten Schaden nehmen (Oberwellen / Spannungsspitzen....)

Noch mal zur Erinnerung EE zu 100% JA aber nicht durch 'Wildwuchs', sinnvolle Regelungen müssen her.

Re: Matthias Willenbacher (juwi) zu Energiewende und Elektro

Verfasst: 30. Jun 2013 21:58
von Tachy
Hallo Martin,

ich kann mir fast nicht vorstellen, dass es mittlerweile nicht auch elektronische Lösungen für das Problem geben soll....? Was sagt der Fachmann?

Re: Matthias Willenbacher (juwi) zu Energiewende und Elektro

Verfasst: 1. Jul 2013 06:59
von caffeine
Das Buch von Matthias Willenbacher finde ich sehr gut. Ich hatte es in wenigen Stunden durch. Von Polemik konnte ich darin nichts finden. Ich fand es ausgesprochen sachlich. Natürlich ist der Masterplan etwas simple formuliert. Es wird sicherlich anspruchsvoller werden. Aber die grobe Skizzierung leuchtet mir ein uns erscheint mit als Laie machbar zu sein.

Wichtig für mich ist dabei vor allem die Diskussion, die hoffentlich dadurch auch bei den Bürgen entsteht. Ich sehe auch in meinem Umfeld, dass viele die Energiewende schon wieder vergessen haben, oder ständig einseitig die Kostensituation (EEG) gemäß den Aussagen der Medien diskutieren. Ich finde es prima, das dieses Buch hilft, die Diskussion noch in den Wahlkampf zu tragen. Ich rede hier wann immer möglich mit den Direktkandidaten zu dem Thema um deren Meinung zu hören.

Elektromobilität und die Energiewende sind in meinen Augen die entscheidenden Themen der nächsten Jahre. Die Weichenstellung ist erfolgt, jetzt muss die Politik die Themen gegen den Willen großer Teile der Industrie umsetzen. Schwierig. Deshalb muss der "Druck" mehr von Seiten der Bürger kommen. Auf jeder Ebene.

Mehr Projekte wie Roland es umgesetzt hat, mehr Multiplikatoren wie Tachy es macht - sehe noch die Charts und Tafeln bei Eurer Veranstaltung im Ort vor mir.

Re: Matthias Willenbacher (juwi) zu Energiewende und Elektro

Verfasst: 1. Jul 2013 07:45
von Tachy
Hallo Stefan,

das Buch von Matthias Willenbacher ist nicht polemisch, aber anscheinend das von Claudia Kempfert... Aber sie wird schon wissen, warum es nötig ist ;)

Die Veranstaltung bei uns auf dem Hof gibt es dieses Jahr wieder. Neben dem Thema "100% erneuerbar bis 2020" auf Infotafeln ( wie kann es auch anders sein ;) ) zeige ich die stufenlos steuerbare PV-Überschussladung mittels Bettermannkabel und ein Kollege von der BEGS stellt eine Kleinwindkraftanlage für Schwachwind mit 2 m Durchmesser und 1,5 kW vor.

Re: Matthias Willenbacher (juwi) zu Energiewende und Elektro

Verfasst: 1. Jul 2013 21:35
von Kratus
Tachy hat geschrieben:Die Veranstaltung bei uns auf dem Hof gibt es dieses Jahr wieder.
Steht ein Datum schon fest?

Re: Matthias Willenbacher (juwi) zu Energiewende und Elektro

Verfasst: 2. Jul 2013 05:16
von Martin
Eine frage ist auch noch zu klären, wo kommt der strom her wenn wir mal wieder so eine
wetterlage haben die das Hochwasser verursacht hat?
PV? wohl kaum
Wind? War auch nicht wirklich viel
Chemische Stromspeicher können diese Zeit nicht überbrücken.
Da müssten eine menge BHKWs ranklotzen die es im moment noch nicht gibt.
Und auch nicht geben wird, da sich diese nicht mehr rechnen bei den aktuellen Rahmenbedingungen.

Re: Matthias Willenbacher (juwi) zu Energiewende und Elektro

Verfasst: 2. Jul 2013 07:35
von Tachy
Kratus hat geschrieben:
Tachy hat geschrieben:Die Veranstaltung bei uns auf dem Hof gibt es dieses Jahr wieder.
Steht ein Datum schon fest?
Ja, am 17. und 18. August.

http://www.wein-essen-laufen.de

Hat im Ganzen so ganz und gar nichts mit Elektromobilität zu tun, eher mit wie der Name schon sagt mit Wein und Essen, aber damit lockt man schon mal Otto Normal hinterm Ofen vor. Regionale Wertschöpfung ist vielleicht ein gemeinsames Thema aller Höfe im Ort. Da passt die Bürgerenergiewende auch dazu.

Re: Matthias Willenbacher (juwi) zu Energiewende und Elektro

Verfasst: 3. Jul 2013 00:05
von Prodatron
Super Interview:
http://www.youtube.com/watch?v=kcRp1IUYdmE
Was ich am Matthias Willenbacher mag, ist sein Realismus. Er ist kein hirnloser Aktivist, der irgend einem verträumten Idealismus hinterherjagt. Gerade in dem Interview mit Frank Farenski wird das deutlich, wo letzterer wohl selbst gern eher über das Ziel hinausschießen würde.
Bin sehr gespannt auf das Buch, ist auf dem Weg, vielen Dank für den Tipp! :)

CU,
Prodatron

Re: Matthias Willenbacher (juwi) zu Energiewende und Elektro

Verfasst: 3. Jul 2013 00:22
von Prodatron
Martin hat geschrieben:Eine frage ist auch noch zu klären, wo kommt der strom her wenn wir mal wieder so eine
wetterlage haben die das Hochwasser verursacht hat?
PV? wohl kaum
Trotz des wohl dunkelsten Jahres seit langem hat meine PV hochgerechnet bisher trotzdem mehr produziert, als bei der Planung kalkuliert wurde :) Bin ich übrigens selbst total überrascht drüber.
Martin hat geschrieben:Chemische Stromspeicher können diese Zeit nicht überbrücken.
Pumpspeicherkraftwerke?
Ich überbrücke mit meinem Batteriesystem in Kombination mit der PV allerdings so gut wie immer meinen Eigenbedarf. Was ich mir derzeit wünsche ist, bei Überschüssen lieber meinen Ampera gezielt zu laden oder meine(n) Nachbarn zusätzlich zu versorgen, als den Strom unter Wert einspeisen zu müssen.
Finde ich sowieso eine Frechheit, für eingespeisten Strom, der physikalisch eh direkt wieder von meinen Nachbarn verbraucht wird, 12 Cent weniger zu bekommen als ich selbst und meine Nachbarn für externen zahlen müssen (16c vs. 28 c).
Martin hat geschrieben:Da müssten eine menge BHKWs ranklotzen die es im moment noch nicht gibt.
Wie Herr Willenbacher sagt, müßten diese halt temporär verstärkt im Ausgleichsbetrieb laufen. Also nicht gleichmäßig, sondern je nach Last. Da hab ich allerdings selber noch wenig Ahnung von, weshalb ich nicht weiß, wie realistisch das ist.

CU,
Prodatron