Erfahrungsbericht Opel Ampera

[Lucas.P.]

Technischen Fortschritt fand ich immer schon richtig geil. Ich gehörte zu jenen Kindern, die den Kassettenrecorder gegen den Discman, das Handy gegen das Smartphone und das Skateboard gegen das Hoverboard als erstes eintauschen wollte. Auf das Hoverboard warte ich immer noch. Wenn du nicht weißt, was das ist, bist du zu alt für diese Welt.

Jetzt also Elektroauto! Erster Gedanke: wichtig und richtig! Erste Emotion: fette Beschleunigung! Nähere Bekanntschaft machte ich mit der neuen Technologie, deren Potential viel zu lange brach lag, in Form eines Opel Ampera. Die Kiste gefällt mir. Sie gehört nicht zu jener Gattung Elektroauto, bei der man sich fragen muss, welches Zeug der Designer geraucht hat. Vielmehr ist es ein richtiges Auto mit viel Platz und Komfort.

Die Zeiten, in denen Elektroautos designtechnisch schwer verdaulich waren sind längst vorbei. Besonders wenn du dir den Tesla Model S, den BMW i8 oder den noch relativ unbekannten Rimac Concept One anschaust wird klar, Elektroautos sehen heute so aus wie sie aussehen müssen: schnell und futuristisch. Alles andere würde die Generation iPhone auch scheiße finden.

Ausgiebig testen konnte ich den Opel Ampera auf einer Fahrt von Wien nach Salzburg. Die Strecke legt der Ampera – so ehrlich muss man sein – nur mit Range-Extender zurück. Das ist die Bezeichnung für den Verbrennungsmotor, der zugeschaltet wird, wenn die Akkuleistung zuneige geht.
Eines bemerke ich und die Mitreisenden beim elektrischen wegfahren sofort: es ist leise. So leise, dass einem die Motorgeräusche der anderen Verkehrsteilnehmer in der Stadt unangenehm auffallen. Die kann man aber spätestens beim Start an der Ampel stehen lassen, wenn man ordentlich ins Strompedal tritt. Während sich das Knattern der Verbrennungsmotoren hinter einem in den Gassen räuspert, ist man selbst schon wie am Gummiband gezogen hundert Meter weiter. Das ist wohl die umweltfreundlichste Mittelfingervariation, die ein GTI Fahrer je erhalten wird.

Raus aus der Stadt cruist man dann gemütlich auf der Autobahn dahin. Das zuschalten des Range-Extenders fügt dem im Futurismus schon voll aufgegangenen Herzen leichte Schmerzen zu. Spätestens die Fahrt zur Zapfsäule verkommt zum Steinzeitritual und wirft die Frage auf: Was mach ich eigentlich hier? Das anstecken des Autos an die Steckdose liegt mir da viel mehr. Da hängt dann mein HTC neben dem Ampera. Ziemlich cool, wie ich finde!

Insgesamt ist der Ampera ein heißes Gefährt, das mit dem Range-Extender auch größere Strecken zurücklegen kann. Zu Hause ist das Auto aber auf kürzeren Distanzen bis zu 80 Kilometer. Da geht’s rein elektrisch dahin. Bevor Kritiker nun wieder voreilig von zu geringer Reichweite faseln, sollten wir uns vor Augen halten, dass ein absoluter Großteil unserer Autofahrten unter diesen 80 Kilometern liegen.
Überhaupt sollten sich all jene Skeptiker, die mich mit ihren lauten Drecksschleudern in meinem Bobo-Ghetto beim Soja Latte Macchiato trinken belästigen, zurückhalten. Entweder ihr kauft euch einen alten Aston Martin für ein kleines Vermögen, oder ihr steigt um auf Elektroautos. Im Gegensatz zum Hoverboard funktionieren die nämlich schon sehr gut.

[Ampera-Michel]

... Auf das Hoverboard warte ich immer noch. Wenn du nicht weißt, was das ist, bist du zu alt für diese Welt.....

..... Im Gegensatz zum Hoverboard funktionieren die nämlich schon sehr gut.

Im Gegensatz zum Hoverboard gibt es den Ampera schon seit Ende 2011.

Warst du in der Vergangenheit gefangen, oder schon in der Zukunft unterwegs?

Ansonsten: treffend fomuliert!

[he2lmuth]

Wenn du nicht weißt, was das ist, bist du zu alt für diese Welt.

Grossschnauze

[Chris9020]

Hi Lucas,

willkommen an Bord, dein Beitrag würde auch hier gut reinpassen.

viewtopic.php?f=24&t=393

Viele Grüße vom

Chris

[Voltnix]

Hallo Lucas,
du bist ein lustiger Kerl, gefällt mir . Dein Erfahrungsbericht ist stimmig. Ach ja herzlich willkommen.

Gruß
Heiko