Bedürfnis für Stromtankstellen aufzeigen und bewerben

Alles zur Stromversorgung des Ampera/Volt - Solarstrom, Windstrom, Strom aus eigener Herstellung
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Baumisch
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Re: Bedürfnis für Stromtankstellen aufzeigen und bewerben

Beitrag von Baumisch »

uhofer hat geschrieben:..
Für Viel- und Langstreckenfahrer ist die Elektromobilität (mit dem Auto) so nicht realisierbar - wir dürfen also auch durchaus akzeptieren, dass mit fossiler Brennstoff in Verbindung mit motorisiertem Individualverkehr uns noch erhalten bleiben.
Wenn du das akzeptierst - ich tue es nicht, und Tesla beweisst gerade im Korridor SanFrancisco dass man da sehr wohl langstrecke mit Solarstrom fahren kann - das auch noch kostenlos und komfortabel.
Ladeinfrastruktur also wo und wofür? An Bahnhäfen und Parkhäusern, die nahe an einem ZOB oder anderen Knotenpunkt zum ÖPNV liegen? Größere Einkaufszentren, wo man schon mal 2- bis 3 Stunden verweilen kann und wo möglicherweise in einem nächsten Schritt vor Ort produierter Strom aus RE direkt in die Akkus gepumpt wird? ...
hmm ... ich würde an den Autobahnen anfangen, und dann mit Schnelladern die den Namen verdient haben.

Wenn ich >300km Reichweite im Akku meines ModelS habe dann brauch ich in einem Radius von 100km keine Ladestation.

Ich lade dann NUR auf der Langstrecke, sprich wenn ich von Frankfurt nach Berlin Fahre lade ich 30Minuten an ner Autobahntanke nach und gut ist. (100kw sei dank)

Wir (RHEV) - die TeilStromer brauchen keine Stadt-Ladestationen da wir in der Stadt meist klarkommen mit 10kwH und mit dem RE dann weiter fahren.

Die StadtStromer - alles bis 30kwH AKku - brauchen auch keine Ladestationen da sie meist innerhalb ihrer Reichweiten zurecht kommen, wenn es dann doch mal auf die Autobahn geht brauchen wir dort Ladestationen in der Stadt eher nicht.

Die "richtigen" Stromer mit ~100kwH Kapa brauchen auch keine Stadt Ladestationen da sie nur auf Langstrecken überhaupt nachtanken.

Kannst du meinem Gedankengang folgen?
Ich glaube fest daran dass wir die fossile Individualmobilität komplett elektrifizieren können - mit der heutigen Technik - und Tesla mach das im Bereich Auto gerade in den USA vor.
2013 Opel Ampera 111 KW - 16/10 kwH - 160km/h - 106.500km
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Chris
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Re: Bedürfnis für Stromtankstellen aufzeigen und bewerben

Beitrag von Chris »

Die wichtigsten Plätze zum Laden sind für mich. (noch ohne E-Auto, von daher keine Alltagserfahrung):
1. Zu Hause
2. Arbeitgeber
3. Gesellschaftlich wichtige Orte (Restaurants, Sportverein, Shopping-Center; usw.) also überall dort wo man länger als ein paar Minuten parkt.
4. Schnelllader auf Rastplätzen, an Fernstraßen/Autobahnen.

Der dritte Punkt ist natürlich für E-Autos mit "kleinem" Akku wichtiger. Alle anderen kommen vielleicht auch so aus.
Gruß vom Niederrhein, Chris
uhofer
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Re: Bedürfnis für Stromtankstellen aufzeigen und bewerben

Beitrag von uhofer »

Ich wollte damit auch nicht behaupten, dass E-Mobilität für die Viel und Langstreckenfahrer ausgeschlossen ist, sondern momentan noch mehr Kompromisse abverlangt (am ehesten noch mal deutlich mehr Geld mit Reichweiten jenseits von 1000 km, die heute ein guter Diesel locker schafft).
Ansonsten sind wir uns ja einig, die Diskussion um flächendenkende Stromtankstellen ist ein echter Nebenkriegsschauplatz. Nicht weil es nicht irgenswie erforderlich wäre Reichweite durch Strom-Nachtanken zu verbessern, sondern weil E-Mobilität es erlaubt, den "Brennstoff" sozusagen von zuhause zu beziehen. Wer kann das für fossil betriebene Fahrzeuge schon ermöglichen ( außer bei großen Firmenfuhrparks mit Tankstelle auf dem Werksgelände oder Bauern oder.....)
Aber bleiben wir bei einem wichtigen - auch technologisch gesehen - Punkt. Die Herstellung von großen Ladekapazitäten auf kleinem Raum, um die Reichweite zu erhöhen entwickelt sich zur Spezialitätenchemie.
Wir spielen den Gegnern unserer sauberen und effizienten Antriebstechnologie in die Hand, wenn wir unsere ganze Kraft darauf setzen, unbedingt vergleichbare Reichweiten zu fossil betriebenen Fahrzeugen voranzutreiben. Die Herstellung von kompakten auf Lio-Technik beruhenden Fahrzeugspeichern hat nicht wirklich was mit umweltfreundlichen und ressourcenschonenden Fertigung zu tun. Also Obacht dabei, ob wir das technisch machbare auch gleich wieder in Massenprodukte überführen sollten.
Auch unter diesem Aspekt halte ich es für sinnvoll, die Mobilitätsbedürfnisse zunächst zu analysieren und dann mit den maßgeschneiderten E-Mobilitätslösungen auf den Markt zu stürzen. Und damit in der Zwischenzeit nicht soviel über E-Mobilität geredet wird, sondern auch Bedürfnisse geweckt werden können, kann das Thema Kurzstrecken doch schon mal perfekt bedient werden. Ganz nach den individuellen Bedürfnissen, rein elektrisch, RE, Hybrid (diese Technologie wird sich dann vielleicht in der bisher gewohnten Form verabschieden und zu RE's mutieren (?)...)
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BuzzingDanZei
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Re: Bedürfnis für Stromtankstellen aufzeigen und bewerben

Beitrag von BuzzingDanZei »

Als Einwohner einer Großstadt (Wuppertal) kann ich euch sagen, dass die meisten Menschen hier im Geschoßwohnungsbau leben. Ich habe keine Garage, keinen Stellplatz und kann auch nicht beim Arbeitgeber laden da dieser sich sträubt, das Thema zu unterstützen!

Für mich wäre ein großes Netz an Ladesäulen essentiell, innerstädtisch als auch im Überlandverkehr. Gott sei dank bauen unsere Stadtwerke gerade ca. ein Dutzend Ladesäulen in der Stadt. Ein Spaß wird das aber nicht, mehrmals in der Woche irgendwo in der Innenstadt für 1-2 Stunden im Auto (oder Café nebenan) zu hocken und zu warten, dass der ZOE voll ist für die nächsten 2-3 Tage fahren.

Als kleine Alternative bleibt mir noch das Laden aus dem Kellerfenster, wenn ich einen Parkplatz Zuhause vor der Tür bekomme. Das wird allerdings auch nur solange gut gehen, bis sich die Oma von nebenan an das Ordnungsamt wendet, um sich über meine "Stolperfalle" quer über den Bürgersteig zu beschweren. :-/
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agentsmith1612
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Re: Bedürfnis für Stromtankstellen aufzeigen und bewerben

Beitrag von agentsmith1612 »

Es gibt aber auch für diese Wohnungen eine Alternative. Zumindest wurde in den Niederlanden auf diese Weise alle Fahrräder untergebracht. Und zwar wurde eine Unterirdische Garage unterhalb der Straßen gebaut die mittels Aufzug vom Straßenrand aus erreichbar war, damit wurde man der Vielzahl an Fahrrädern am Straßenrand Herr.

Es ist natürlich sehr kostspielig und für Autos noch um einiges teurer, eine Lademöglichkeit ließe sich aber dort mit einbringen.

Meine persönliche Meinung ist sowieso, niemals in solche Wohnungen zu ziehen wo ich keinen eigenen Stellplatz dabei habe oder mein Auto immer an der Straße parken müsste. Dafür ist mir mein Auto viel zu wichtig. Und die Straßen sind ja auch ohne Parkerei schon eng genug, gar nicht vom Winter zu sprechen wenn noch der Schnee dazu kommt.
Schließlich gibt es ja ein gesetzt das bei neu gebauten Mietwohnungen genügen Stellfläche vorhanden sein muss.
caffeine
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Re: AW: Bedürfnis für Stromtankstellen aufzeigen und bewerbe

Beitrag von caffeine »

Das Thema Wohnungen ist in grössere Städten immer ein Thema. Und natürlich gibt es viele "Laternenparker". Dafür brauchen wir durchaus eine gute Ladeinfrastruktur. Das Problem dabei: Es műsste politisch gewollt sein. Und das sehe ich im Moment nicht. Lösungen wie in den Niederlanden funktionieren nur, wenn sie Politik hinten dran steht.

Hier in D sind ja offensichich selbst große Arbeitgeber nicht in der Lage und Willlens das Thema aufzugreifen. Und vergessen dabei vollkommen den Imagefaktor. Im Gegenteil. Man liest hier sogar von Beleidigungen seitens der Arbeitgeber gegenüber den Mitarbeitern. Manchmal habe ich den Eindruck das wir Deutschen verlernt haben, den Fortschritt zu befőrdern. Vor 50 Jahren war das mal unsere Stärke und hat D groß gemacht.
Viele Grüße
Stefan
Tachy
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Re: Bedürfnis für Stromtankstellen aufzeigen und bewerben

Beitrag von Tachy »

Speicherung und Eigenverbrauch, das sind die Stichworte, wie wir die Energiewende zusammen mit der Elektromobilität voranbringen können.... Ganz klar - mein Reden.
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schneeflocke
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Re: Bedürfnis für Stromtankstellen aufzeigen und bewerben

Beitrag von schneeflocke »

agentsmith1612 hat geschrieben:
Meine persönliche Meinung ist sowieso, niemals in solche Wohnungen zu ziehen wo ich keinen eigenen Stellplatz dabei habe oder mein Auto immer an der Straße parken müsste. Dafür ist mir mein Auto viel zu wichtig. Und die Straßen sind ja auch ohne Parkerei schon eng genug, gar nicht vom Winter zu sprechen wenn noch der Schnee dazu kommt.
Schließlich gibt es ja ein gesetzt das bei neu gebauten Mietwohnungen genügen Stellfläche vorhanden sein muss.
Was nützt Dir die Stellfläche wenn keine Ladeinfrastruktur vorhanden ist. Was machst Du wenn Dir die Wohnung gekündigt wird und aufgrund des mangels an Mietwohnungen in D, nehmen musst was Du bekommst und nicht das was Du willst? Wegen einem Auto auf der Straße zu landen halte ich doch für reichlich überzogen. Sicher ich will auch in keine Wohnung ziehen wo ich keine Ladeinfrastruktur habe, bzw. ich wohne in einer Wohnung mit sehr beschränkter Lademöglichkeit. Unsere suche nach einem geeignetem Objekt blieb bisher jedoch erfolglos. So einfach ist es dann auch wieder nicht.
caffeine hat geschrieben:
Hier in D sind ja offensichich selbst große Arbeitgeber nicht in der Lage und Willlens das Thema aufzugreifen. Und vergessen dabei vollkommen den Imagefaktor. Im Gegenteil. Man liest hier sogar von Beleidigungen seitens der Arbeitgeber gegenüber den Mitarbeitern. Manchmal habe ich den Eindruck das wir Deutschen verlernt haben, den Fortschritt zu befőrdern. Vor 50 Jahren war das mal unsere Stärke und hat D groß gemacht.
Stimmt, mein Mann hat mittlerweile eine Lademöglichkeit in der Firma bekommen.

Manchmal denke ich die Leute haben einfach Angst vor dem Strom und wollen deshalb nicht.
LG
Der beste Weg, die Zukunft vorauszusagen, ist, sie zu gestalten.“
(Willy Brandt)

Ohne heute gäb‘s morgen kein gestern!


Ampera EPionier (05/2012; ...CU117...)
Tachy
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Re: Bedürfnis für Stromtankstellen aufzeigen und bewerben

Beitrag von Tachy »

Wenn alleine die Eigenheimbesitzer mal richtig anfangen würden, die Elektromobilität zu fördern, wäre schon viel gewonnen. Die Million wäre schnell erreicht, die Photovoltaik auf den Dächern richtig genutzt und die öffentliche Ladeinfrastruktur für die anderen wäre auch forciert. Nicht zuletzt hätten wir dann auch ganz andere Preise für Elektroutos.

Man muss das Pferd aufzäumen, aber nicht von hinten.
uhofer
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Re: Bedürfnis für Stromtankstellen aufzeigen und bewerben

Beitrag von uhofer »

Genau das ist auch mein Statement. Da wo "Grünstrom" und Fahrbedürfnisse zusammen kommen, da sollte die Überzeugungsarbeit viel massiver stattfinden. Und genau hier sind Stromtankstellen nur an ausgewählten Punkten wichtig (Arbeitgeber, Bahnhöfe, größere Einkaufszentren). Oder hier setzten wir auf das Direktvermarktungspotenzial von neuen RE-Anlagen an.
Lokale Bürgergenossenschaften verkaufen Strom vom Dach (der Redoxflow Pufferbatterie) in die Fahrzeuge. lass den Strom doch selbst 35ct pro kwh kosten, das bleibt immer noch auf lange Sicht günstiger als das fossile Zeugs.
Obgleich - wenn das Modell funktioniert gibt es sicherlich Steuern auf selbst erzeugten Strom und 2,5 l Autos.
Dipl.-Ing Uwe Hofer
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